Keine deutsche Erfindung des 15. Jahrhunderts war von so großer internationaler Bedeutung wie die Erfindung des Typendrucks. Wer war der Mensch, dem die Welt diese Erfindung zu verdanken hatte?
Er hieß Johann Gutenberg und war der Sohn eines vornehmen Bürgers aus Mainz. Das genaue Geburtsjahr des Erfinders ist nicht bekannt. Es wird angenommen, dass Johann Gutenberg zwischen 1394 und 1398 in Mainz geboren ist. Über die erste Hälfte weiß man so gut wie nichts.
Nach dem Tode seines Vaters übersiedelte J Gutenberg nach Straßburg. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Kunsthandwerker. Während der Straßburger Zeit ließ Gutenberg seine erste Druckpresse bauen. Unermüdlich war er damit beschäftigt, die Technologie des Buchdrucks zu verbessern.
Zu Gutenbergs Zeit war eine einfache Art des Drucks, der Blockdruck, schon weit verbreitet. Der Blockdruck war eine chinesische Erfindung aus dem 6. Jahrhundert. Beim Blockdruck wurde der Text einer ganzen Buchseite aus einem Holzblock herausgearbeitet. Von einer solchen Druckplatte machte man dann Abzüge. Der nächste Entwicklungsschritt war der Letterndruck, eine koreanische Erfindung. Lettern sind Einzelbuchstaben aus Holz und Metall. Man konnte sie nach Bedarf zusammensetzen und auseinandernehmen.
Gutenberg entwickelte ein anderes Verfahren, welches auch noch heute angewendet wird. Zunächst stellte er aus sehr hartem Material Urtypen oder Patrizen her. Mit Hilfe dieser Patrizen wurden aus weichem Material Abdrücke geschlagen, die Gutenberg als Matrizen bezeichnete. Matrizen sind also kleine Gließformen, mit denen man völlig gleiche Typen gießen kann. Diese Drucktypen können dann zu Zeilen zusammengesetzt und wiederverwendet werden.
Als Gutenberg die neue Technologie fast fertig ausgearbeitet hatte, kehrte er um 1448 nach Mainz zurück. Er besaß aber nicht genug Geld, um so viel Typen herstellen zu können, wie er zum Druck eines Buches brauchte. Deshalb lieh er 800 Gulden für die Herstellung von Druckgeräten. 1456 oder vielleicht auch schon 1455 wurde Gutenbergs Hauptwerk, die Bibel, vollendet. Aus unbekannten Gründen kam es zwischen Gutenberg und dem Geldverleiher zu Streitigkeiten, und das Gericht verurteilte Johann Gutenberg zur Rückzahlung geliehenen Geldes. Dadurch verlor Gutenberg das gesamte Druck -und Typenmaterial zu seiner Bibel und wurde kurz vor Vollendung des Bibeldrucks böswillig um die Fürchte seiner Arbeit gebracht.
Noch zu Lebzeiten Gutenbergs entstanden in vielen deutschen Städten Druckereien, die den Typendruck übernahmen. Erst als Gutenberg fast 70 Jahre alt war, wurde ihm die verdiente Anerkennung zuteil, und der Bischof zu Mainz bewilligte ihm eine kleine Rente.
Am 3. Februar 1468 ist Gutenberg in seiner Vaterstadt Mainz gestorben. Auf einer Gedenktafel in Mainz kann man heute die Worte lesen: „Hier auf dem grünen Berge wurde die Kunst des Buchdruckes erfunden, von hier aus verbreitete sich das Licht in die Welt“.
Mainz. Gutenberg – Denkmal.
I. Antworten Sie!
- Wann wurde Johann Gutenberg geboren?
- Welche einfachen Druckarten waren zu Gutenbergszeiten schon verbreitet?
- Wie viel Geld musste Gutenberg leihen, um eine Druckerei einrichten zu könne?
- Warum musste Gutenberg seinem Geldgeber die Druckerei überlassen?
- Wann wurde Gutenberg die verdiente Anerkennung zuteil?
II. Suchen Sie im Text Stellen, die über
- den Blockdruck, b). den Letterndruck und c). den Typendruck erzählen!
III. Erklären Sie die Worte auf Gutenbergs Gedenktafel:
„Von hier aus verbreitete sich das Licht in die Welt“.
IV. Ein Lückentext.
Setzen Sie die folgenden Wörter in die Lücken im Text: |
Zu Gutenbergs Zeit ______ eine einfache Art ______ Drucks, der Blockdruck, __________ weit verbreitet. Der ____________________ war eine chinesische __________________ aus dem 6. ______________________ . Beim Blockdruck wurde ______ Text einer ganzen __________________ aus einem Holzblock ________________________________ . Von einer solchen ______________________ machte man dann ______________ . Der nächste Entwicklungsschritt ______ der Letterndruck, eine ______________________ Erfindung. Lettern sind ________________________________ aus Holz und ____________ . Man konnte sie ________ Bedarf zusammensetzen und __________________________________ . Gutenberg entwickelte ein ______________ Verfahren, welches auch ________ heute angewendet wird. __________________ stellte er aus ________ hartem Material Urtypen ________ Patrizen her. Mit __________ dieser Patrizen wurden ______ weichem Material Abdrücke ____________________ , die Gutenberg als ________________ bezeichnete. Matrizen sind ________ kleine Gließformen, mit __________ man völlig gleiche __________ gießen kann. Diese ____________________ können dann zu ____________ zusammengesetzt und wiederverwendet ____________ . |
V. Überschriften oder Abschnitte zuordnen
Was gehört zusammen? |
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VI. Textabschnitte in die richtige Reihenfolge bringen
In welcher Reihenfolge ergeben die Abschnitte einen sinnvollen Text? |
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Noch zu Lebzeiten Gutenbergs entstanden in vielen deutschen Städten Druckereien, die den Typendruck übernahmen. Erst als Gutenberg fast 70 Jahre alt war, wurde ihm die verdiente Anerkennung zuteil, und der Bischof zu Mainz bewilligte ihm eine kleine Rente. |
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Er hieß Johann Gutenberg und war der Sohn eines vornehmen Bürgers aus Mainz. Das genaue Geburtsjahr des Erfinders ist nicht bekannt. Es wird angenommen, dass Johann Gutenberg zwischen 1394 und 1398 in Mainz geboren ist. Über die erste Hälfte weiß man so gut wie nichts. |
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Als Gutenberg die neue Technologie fast fertig ausgearbeitet hatte, kehrte er um 1448 nach Mainz zurück. Er besaß aber nicht genug Geld, um so viel Typen herstellen zu können, wie er zum Druck eines Buches brauchte. Deshalb lieh er 800 Gulden für die Herstellung von Druckgeräten. 1456 oder vielleicht auch schon 1455 wurde Gutenbergs Hauptwerk, die Bibel, vollendet. Aus unbekannten Gründen kam es zwischen Gutenberg und dem Geldverleiher zu Streitigkeiten, und das Gericht verurteilte Johann Gutenberg zur Rückzahlung geliehenen Geldes. Dadurch verlor Gutenberg das gesamte Druck -und Typenmaterial zu seiner Bibel und wurde kurz vor Vollendung des Bibeldrucks böswillig um die Fürchte seiner Arbeit gebracht. |
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Keine deutsche Erfindung des 15. Jahrhunderts war von so großer internationaler Bedeutung wie die Erfindung des Typendrucks. Wer war der Mensch, dem die Welt diese Erfindung zu verdanken hatte? |
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Nach dem Tode seines Vaters übersiedelte J Gutenberg nach Straßburg. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Kunsthandwerker. Während der Straßburger Zeit ließ Gutenberg seine erste Druckpresse bauen. Unermüdlich war er damit beschäftigt, die Technologie des Buchdrucks zu verbessern. |
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Gutenberg entwickelte ein anderes Verfahren, welches auch noch heute angewendet wird. Zunächst stellte er aus sehr hartem Material Urtypen oder Patrizen her. Mit Hilfe dieser Patrizen wurden aus weichem Material Abdrücke geschlagen, die Gutenberg als Matrizen bezeichnete. Matrizen sind also kleine Gließformen, mit denen man völlig gleiche Typen gießen kann. Diese Drucktypen können dann zu Zeilen zusammengesetzt und wiederverwendet werden. |
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Zu Gutenbergs Zeit war eine einfache Art des Drucks, der Blockdruck, schon weit verbreitet. Der Blockdruck war eine chinesische Erfindung aus dem 6. Jahrhundert. Beim Blockdruck wurde der Text einer ganzen Buchseite aus einem Holzblock herausgearbeitet. Von einer solchen Druckplatte machte man dann Abzüge. Der nächste Entwicklungsschritt war der Letterndruck, eine koreanische Erfindung. Lettern sind Einzelbuchstaben aus Holz und Metall. Man konnte sie nach Bedarf zusammensetzen und auseinandernehmen. |
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Am 3. Februar 1468 ist Gutenberg in seiner Vaterstadt Mainz gestorben. Auf einer Gedenktafel in Mainz kann man heute die Worte lesen: „Hier auf dem grünen Berge wurde die Kunst des Buchdruckes erfunden, von hier aus verbreitete sich das Licht in die Welt“. |
Nützliche Links und weitere Information über Johann Gutenberg.
Gutenberg erfand den Buchdruck nicht neu, sondern er verbesserte und entwickelte die damals bereits oder Stempeln) weiter und vereinfachte somit die Buchherstellung. Der Kern von Gutenbergs Entwicklungen war das gegossen werden konnten, die Verbesserung der Druckerpresse und Entwicklung. Neu war, Lettern über ein Replikenverfahren (Guss) herzustellen. Die Lettern bestanden aus einer Legierung aus Zinn, Blei, Antimon und etwas Wismut. Gutenberg fertigte aus hartem Metall von jedem Zeichen eine erhabene, seitenverkehrte Form (Patrize) an, die dann in Kupfer eingeschlagen wurde. Die im Kupfer entstandene vertiefte Form der Letter bildete die negative Form (Matrize). In diese Handgießinstrument zur Herstellung der Drucklettern bestand aus Holz mit zwei metallenen Backen. Die eingesetzte Matrize wurde durch einen Metallbügel gehalten. Nach dem Erkalten wurden die Typen auf gleiche Länge gebracht und in Setzkästen sortiert.
Relief „Druckerwerkstatt“ am
Gutenberg-Denkmal, Mainz
Statue Gutenberg Uni Mainz
Druckpresse
Gutenbergs Konstruktion einer Druckerpresse war wahrscheinlich eine Weiterentwicklung und
Umgestaltung einer Spindelpresse. Diese wurden schon länger bei der Papier- und Weinherstellung eingesetzt. Das Drehen der Spindel mit Hilfe des Pressbengels bewirkte die Abwärtsbewegung einer senkrechten Metallplatte (Tiegel), die den entstehenden Druck gleichmäßig auf die Unterlage mit dem Druckstock verteilte. Die Unterlage befand sich auf einem bewegbaren Karren, der einen einfachen Zugang ermöglichte. Am Karren befestigt war ebenfalls der mehrteilig, aufklappbare Deckel in den das bedruckbare Material eingelegt wurde.
Er druckte nach dem hier beschriebenen Verfahren und nach Vorlage einer Vulgata die 42-zeilige sogenannte Gutenberg-Bibel (abgekürzt B42). Die Gutenberg-Bibel gilt noch heute als eines der schönsten Erzeugnisse der Druckkunst, was oft auch daran festgemacht wird, dass sie nach über 500 Jahren noch aussieht wie zur Zeit ihrer Entstehung – dies ist der Qualität des verwendeten Papiers bzw. Pergaments zu verdanken sowie Gutenbergs außerordentlicher Sorgfalt beim Satz. Tatsächlich ist für die Schönheit dieser Bibel die besondere Komposition der Druckbuchstaben (Lettern) verantwortlich, die einer Textura und Schwabacher entsprechen.
Gutenberg-Museum Mainz. Museum für Druck-, Buch- und Schriftgeschichte aller Kulturen
Dem Dom gegenüber, im Zentrum der Altstadt von Mainz, liegt das Gutenberg-Museum. Es ist eines der ältesten Druckmuseen und ein Zentrum für Touristen und Fachleute aus aller Welt. Im Jahr 1900, zum 500. Geburtstag Johannes Gutenbergs, wurde das Museum von Mainzer Bürgern gegründet.
Es sollte den Erfinder, der heute als »Mann des Jahrtausends« gerühmt wird, ehren, und seine technischen und künstlerischen Erfindungen präsentieren.
In diesem Schatzhaus der Druckkunst können sich die Besucher in den Abteilungen Drucktechnik, Buchkunst, Akzidenzen und Exlibris, Grafik und Plakate, Papier, Schriftgeschichte, sowie moderne Künstlerbücher einen umfassenden Überblick über die Entstehung der Schrift und die Entstehung des Druckens verschaffen.
Das Museum bietet seinen Besuchern eine vielfältige Dauerausstellung sowie ständig wechselnde Themenausstellungen, einen innovativen Museumsshop, eine museumspädagogische Druckwerkstatt für Alt und Jung und ein gemütliches Museumscafe. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Im Jahre 2000 feierte Mainz den 600. Geburtstag Johannes Gutenbergs, der hier um 1400 geboren wurde.
Man bezeichnet Gutenberg heute zu Recht als "Man of the Millennium", denn seine Erfindung des Druckens mit beweglichen Lettern hat die Welt verändert. Gutenberg hat den Druck in Straßburg und Mainz entwickelt. Er war nicht nur ein versierter Handwerker und Erfinder, sondern auch ein risikobereiter Unternehmer, der eine Marktlücke entdeckt hatte. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren damals alles andere als günstig. Die Stadt war hoch verschuldet - Zünfte, Patrizier und Erzbischof lagen in erbittertem Streit. Mitte des 15. Jahrhunderts setzte sich der Erzbischof endgütig als Stadtherr gegen die Bürgerschaft durch.
Gutenberg starb 1468 in Mainz. Er war wohl kein armer Mann, große Reichtümer hatte ihm seine Erfindung allerdings nicht eingebracht. über sein Leben und Werk informiert man sich am besten im Gutenberg-Museum. Sein Hauptwerk ist die Bibel, die er in Mainz zwischen 1452 und 1455 in einer Auflage von 180 Stück gedruckt hat. Eine heute noch erhaltene Originalbibel aus der Werkstatt Gutenbergs kann im Gutenberg-Museum besichtigt werden.
Obwohl Gutenberg zu seiner Zeit durchaus ein geachteter Mann war, setzte die Verehrung seiner Person so richtig erst im 18./19. Jahrhundert ein. 1837 errichteten die Mainzer das Gutenberg-Denkmal auf dem Gutenbergplatz. Der Düne Bertel Thorwaldsen hatte es entworfen.
Im Jahre 1900 gründeten Mainzer Bürger anlässlich des 500. Geburtstag Johannes Gutenbergs das Gutenberg-Museum.
Gutenbergs Bedeutung heute
Skulptur "Der moderne Buchdruck" beim Berliner Walk of Ideas zur Erinnerung an Gutenbergs Erfindung. Die Entwicklungen Gutenbergs leiteten eine dritte Medienrevolution (nach Ausbildung der Sprache und Erfindung komplexer Schriftsysteme) ein. Durch das Verfahren mit beweglichen Lettern konnte schneller, billiger und in größeren Mengen gedruckt werden als zuvor. Druckerzeugnisse gehörten bald zum Alltag und lösten die Handschriften ab. Der Humanismus und die Reformation wurden durch den Buchdruck nicht unwesentlich beeinflusst, er ermöglichte deren weitläufigere Verbreitung. Das System trug zur Alphabetisierung bei, indem es Texte und somit auch Bildung wesentlich mehr Menschen als zuvor zugänglich machte. Für verschiedene Medienwissenschaftler leitet deswegen die Erfindung aus der Gutenberg-Druckerei einen neuen Zeitabschnitt der Medienentwicklung ein, so zum Beispiel bei Vilém Flusser oder Marshall McLuhan und seiner „Gutenberg-Galaxis“.
Siehe auch: Bedeutung des Buchdrucks, Mediengenealogie
Quellen
Zum 600. Geburtstag von Johannes Gutenberg von Daniel Woreck
Gutenbergs Leben und Werk auf der Homepage des Gutenberg-Museums
Göttinger Gutenberg-Bibel in digitalisierter Form
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Gutenberg“
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