Deutsche Musik ist Hohere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophi. Ludwig von Beethoven (1770 – 1827).
Die Musik spricht nicht die Leidenschaft die Liebe, die Sehnsucht dieses oder jenes Individuums in dieser oder jener Lage aus, sondern die Leidenschaft, die Liebe, die Sehnsucht selbst.
Richard Wagner (1813 – 1883).
Romantik, Gotig, Renalssance, Barock – das sind nicht nur Schlagworter der Kunstgeschichte, hinter ihnen stehen gewachsene Kulturen, die Jahrhunderte erfüllten.
Barockmusik
Höchste künstlerische Qualitat erreicht das Kunstschaften des Barock auf dem Gebieten der Musik.
Die musikalischen Gattungen, die sich bis zum Bakock entwcikeln, sind Messen, Kantate, Motetten, Oratorien, sowie auf dem Gebiet der reinen Instrumentalmusik die Sonate, die Fuge und das Concerto Grosso. In der Kantate gewinnt der protestantische Gottesdienst, zu dessen Bestandteil sie mehr und mehr ausbildet, einen Ersatz für die strenge Gregorianik. Das Oratorium besitzt eine Nähe zu der im späten 16. Jahrhundert in Italien entstandenen Oper, die jedoch von Anfang an keinen geistlichen Charakter hatte. In der Oper, die über Frankreich nach Deutschland kam und das musische Leben der fürstenhofe bereicherte, setzte sich nicht die Polyphonie fort, sondern die Monodie, wie man den Stil einer begleiteten Einstimmigkeit bezeichnet.
Die Bedeutendsten deutschen Vertreter der Barockmusik waren Hans Leo Hassler, Heinrich Schütz und Michail Praetorius in der Frühzeit, etwas spater der große Orgelmeister Dietrich Buxtehude, Georg Philipp Telermann und schließlich die beiden berühmten Komponisten des musikalischen Hochbarock, Johann Sebaatian Bach und Georg Friedrch Händel.
Die großte Erscheinung des Frühbarocks ist Heinrich Schütz, der die folgende Entwicklung vorbereitet und ermöglicht hat
Zu großartigem Aufschwung gelangt die Instrumentalmusik. Die deutsche Oper wird um 1700 in den großen Residenzen (Wien, Munchen, Dresden) wie in den reichen Händelsstadten (Hamburg, Leipzieg) gefürdert, muß aber dann doch der italienischen Oper vorläufig wieder weichen..
Im Jahre 1597 fuhrte man in Florenz vor einem Liebhaberkreis eine Oper nach der antiken Sage um „Daphne“ auf, die das Vorbild für die erste Oper in deutscher Sprache werden sollte. Die Musik stammte von Heinrich Schütz, den Text schreib der Dichter Martin Opitz nach der italienischen Vorlage. Diese erste deutsche Oper blieb für lange Zeit ein Einzelfall, denn noch lange beherrschte die italienische Oper die Hoftheater Deutschlands.
Im Gegensatz zur italienischen Oper, die vor allem an den Fürstenhöfen gepflegt wurde, war die protestantische Kirchenmusik in den Städten Nord – und Mittedeutschlands heimisch. Sie ging auf den vielstimmigen Chorgesang des Mittelalters zurück. Die Kirchliche deutsche Frühbarockmusik bestimmten vor allem drei Meister, die drei „S“, wie man sie genannt hat Johann Hermann Schei, Samuel Scheidt und Heinrich Schütz. Alle drei waren nahezu gleichaltrig, und jeder von ihnen prägte die weitere Entwicklung eines Zweiges der Barockmusik. Heinrich Schütz, Hofkapelmeister in Dresden und Komponist der ersten deutschen Oper, „Daphne“, hat man den „Vater der deutschen Musik“ genannt, weil er die Elemente der italienischen Operndramatik mit dem deutschen Wort in Einklang brachte und beides zu einer neuen Musikform verband, aus der spater Johann Sebastian Bach Schopfungen entstehen konnten.
Johann Sebastian Bach wurde am 21. März 1685 als Sohn einesStadtpfeifers in Eisenach in Thuringen geboren.
Er enstammt einer Familie, in der es mehr als 50 bekannt Musiker und auch bedeutende
Komponisten gab. So war es ganz naturlich, daß der junge Johann Sebastian Frühzeitig
eine musikalische Ausbildung erhielt. Nach dem Besuch der Lateinschule in Eisenach und
Ohrdruf lernte er noch zwei Jahre an der Klosterschule in Lüneburg. In Lüneburg lernte
er die norddeutsche Orgelkunst kennen. Danach finden wir ihn an verschieden Orten
Deutschlands. In Weimar Arnstadt und Mühlhausen war als Violinist, Cembalist und Organist
tätig. In Köthen bei Dessau fand Bach eine Anstellung als Hofkapellmeister. In den sechs
Jahren seines Aufenhaltes am Fürstenhofe entstanden herrliche Kammermusikwerke, Sonaten
für Violine, die berühmten Brandenburgischen Konzerten, Klavierwerke und 1723 die
Johannespassion, ein dramatisches Chorwerk Sologesängern.
Im Jahre 1723 kam Bach nach Leipzig, um die frei geworden Stelle des Thomaskantors zu
ubernehmer. Gleichzeitig wurde er städtischer Musikdirektor und leitete ein
Collegiummusicum, eine studentische Musizierververeinigung. Bach war auch als Komponist
sehr produktiv. In den 27 Jahren seines Wirkens in Leipzig entstanden so bedeutende
Kompositionen wie die Matthäupassion, ein gewaltiges Vokalwerk, das Weinachtsoratorium,
die Messe in Moll. In Leipzig entstanden die meisten seiner Kantate, denn der Thomaskantor
hatte immer Kirchenmusik komponierte er weltliche Vokalmusik, wie die „Kaffekantate“.
Um 1744 entstand der zweite Teil seines „Wohltemperierten Klaviers“.
Am 28. Juli 1750 starb J.S. Bach in Leipzig. Bach war der letzte große Kirchenmusiker des
Barocks. J.S. Bach hat eine Musik geschaffen, die wegen ihrer emotionalen Wirkung, ihrer
melodischen Intensistat und sinnlichen Schönheit vom Volk verstanden und geliebt wird.
In Leipzig ist heute Zentrum der Bachpflege. Der Thomanerchor bringt ständig Bachs Werke
zur Aufführung.
Von Bachs Kindern erlangen vier seiner Söhne ebenfalls Ruhm als bedeutende Komponisten.
Georg Friedrich Händel
Georg Friedrich Händel wurde am 23. Februar 1685 in Halle an der Saale geboren. Auf
Wunsch seines Vaters studierte er anfangs Jura, obwohl sich schon früh seine musikalische
Beganung zeigte. Bereits als Knabe spielte er ausgezeichnet Orgel und Cembalo. Deshalb
ließ der Herzog von Sachsen – Weißenfels, bei dem Händels Vater als Chirurg tätig
war, bereits den achtjährigen Jungen von dem Hallenser Organisten und Komponisten Zachow
ausbilden. 1703 ging Händel nac Hamburg. Während dieser Zeit schrieb er seine erste Oper
„ Almira“, die 1704 mit großem Erfolg in Hamburg aufgeführt wurde. Während einer
Italienreise schuf er die Opern „Acis und Galathea“ und „Agrippina“, die in
Venedig Ovationen einbrachten. Die Venezianer riefen: “Viva il caro Sassone!“ – „Es
lebe der beruhmte Sachse!“ Und Itailien war das Land in jener Zeitauf allen Gebieten
der Kunst und besonders auch der Musiker führend war.
Mit dem „Radamisto 2 von 1720 – inzwischen war Hädel Hofkapelmeister in London –
begann eine Reise von Meisteropern. Er schuf in rund 30 Jahren über 40 Opern
„Radamisto“, „Julius Caesar“, „Tamerlan“, „Rodelinde“ und andere Opern
fanden begeisterte Aufnahme, besonders auch bei Hofgesellschaft. Mit diesen Werken schlug
er die itailenische Konzerrenz in London. 1738 entetand „Exerxes“, eine der letzten
Opern des Meisters. In den Jahren 1738 –1745 etstanden 11 große Oratorien, von denen
das Chorwerk „Messias“ sein beruhmtestes Werk wurde.
Georg Friedrich Händel starb am 14 April 1759 und wurde in der Westmisterabteil in
London beigesetzt.
Beethoven, der Händel sehr verehrte, fand für ihn die schönen Worte: “Händel ist der
unerreichte Meister. Gehet hin und lernet, mit so einfachen Mitteln so Großes
hervorzubringen“.
Mit Händel begann, was später die Vertreter der „Wiener Klassik“ Hazdn, Mozart und
Beethoven fortfuhrten: Die Herausbildung einer bürgerlich – demokratischen Musikkultur
und die allmähliche Zurückdrangung der hofisch – aristokratischen Kultur.
Bach und Händel, beide 1685 geboren, die großten der zahlreichn berühmten
Barokmusiker, haben sich nie im Leben gesehen, obwohl jeder das Wirken des anderen mit
Anteilnahme.
Groß waren die Gemeinsamkeiten in ihrem Leben und Schaffen. Beide wurden im gleichen
Jahr, 1685, geboren. Beide erblindeten im Alter und beide gingen als Schöpfer großer
Chorwerke in die Musikgeschichte ein.
Anekdoten um Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel.
Der Thomaskantor Johann Sebastian Bach leistete eine öffentliche Probe in der
Leipziger Thomaniskirche. An einer bestimmten Steille setzte der Chor mehrmals zu spät
ein. Bach wurde ärgerlich und rief mit donnernder Stimmte: „Der fällt ein! Der Chor
fähllt ein!“.
Die Wirkung war ungeahnt. Panikartig stürzten Sanger und Publikum zu den Ausgängen, so
daß der Thomaskantor allein zurückblieb Er war zunächst verdutzt, bis er verstand und
schallend lachte.
Während einer Reise kam Bach nach Altenburg. Es war Sonntag, und er ging zur Kirche,
um möglichst unerkannt seinen ehemaligen Orgeischuler Ludwig Krebs zu hören.
Die Überraschung. War auf seiner Seite, als er eine meisterhaft improvisierte Fuge mit
dem Thema B – A – C – H hörte. Er soll später gesagt haben, er habe nur einen
einzigen Krebs in seinem Bache gefangen.
Man bat Ludwig van Beethoven, ein fachmännisches Urteil über Johann Sebastian Bach
abzugeben. Der große Meister antwortete, indem er seine Stimmte erhob. „ Johann
Sebastian Bach – kein Bach, sondern ein Meer!“
Über sich selbst sagte Beethoven: „ Alle meine Noten, bringen mich nicht aus den Noten
uberhaupt nur aus Noten“.
Der Dirigengt Georg Szell klopfte während einer Händelfeier in England ab und wandte sich an das Publikum: „ Meine Damen und Herren, ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, daß Händel dieses Werk für Streicher, Bläser und Sänger geschrieben hat, aber nicht für Huster Nieser und Räusperrer“.
Klassizismus und die Musik
Der dem Barock und Rokoko folgende Klassizismus ist geistig vorbereitet durch die Bewegung der Aufklärung, er nahm seine Anregungen aus der Literatur. Der Klassizismus erfüllt kein Jahrhundert, sondern bestimmt nur ein paar Jahrzehnte lang die Form der europäischen Kunst und Mode.
Auch für den Bereich der Musik wendet man den Begriff der Klassik an, vor allem für Heydn und Mozart, während Beethoven schon mehr der Romantik angehört, soweit man ihn überhaupt einer bestimmten Epoche zu ordnen will.
Das Klassische an dieser Musik liegt in dem Bestreben nach einer einfachen, klaren musikalischen Linienführung. Vorbildlich wird die strenge Homophonie der Italiener, deren Ergebnis auf dem Gebiete der Instrumentalmusik die klassische Sonatenform ist.
In der Übergangszeit zwischen Barock und Klassik das Konzertschaffen.
Christoph Willibald Cluck
In die Frühe deutsche Klassik gehört Christoph Willibald Gluck (02.07.1714 –
15.11.1787), dramatischer Komponist, Reformator, der spaten Barockoper.
In der 2. Hälfte des 18. Zahrhunderts findet das neue Lebensgefuhl des emporstrebenden
Bürgertums, seinen Ausdruck in der Reform der Opernform, des Tragischen Operntheaters,
wonach Gluck strebte.
Gluck verbrachte seine Lehrzahre in Italien, aber die entscheidenden Erfolge errang er in
Paris. Gluck führte die Oper zu einer neuen naturwähren, in Gefühlen, Charakteren und
Situationen dem vorrevolutionären Humanitätsideal des aufkommenden Bürgertums
entsprechenden Darstellung. Mit seinen Werken kämpfte er darum, die Äußerlichkeit und
Starrheit der damaligen höfischen Oper zu überwinden.
Musikalisch ist Gluck der Frühklassik zuzurechnen, seine Opern sind auf italienische oder
französische Texte komponiert. Den Plan zu einer deutschen nationalen Oper konnte er
nicht mehr ausfuhren.
Seine Hauptwerke: die Opern „Orpheus und Eurydike“ (1762), „Alceste“ (1767),
„Ipigenie in Aulis“(1772), „Armida“ (1777), „Iphigenie in Tauris“ (1779). Auch
dem dramatischen Ballet „Don Juan“ und der komischen Oper „Pilger von Mekka“ hat
er sich zugewandt.
Von seinen verschiedenen Opernwerken gehort bis heute „Orpheus und Euridike“ zum
allgemeinen Opernrepertoire.
Franz Joseph Haydn
Franz Joseph Haydn 1732 Rohrau – (31.05. 1809) Wien – der berühmte
österreichische Komponist, der älteste der drei Wiener Klassiker, erster Großmeister
der Sinfonie. Haydns Leben und Schaffen spiegelt die geselschaftliche Wandlung von Musik
und Musiker im Übergang von der feudalistisch – aristokratischen zur freicheitlich
gesinnten bürgerlich – demokratischen Epoche.
Im Burgenlande, dem Grenzgebiet zwischen Östereich und Ungarn, liegt am Donau –
Nebenfluß Leitha der kleine Ort Rohrau, in dem Haydns bescheidenes Geburtshaus steht.
Hier kam er 1732 zur Welt. Seine Vorfahren waren Bauern und Handwerker gewesen,
kraftstrotzend und gesund. Vieles von dieser Naturverbundenheit ist auf ihn ßbergegangen.
Sein Vater, Matthias Haydn; hatte nichts gegen die musikalische Betätigung seines
ältesten Sohnes einzuwenden.
Seit 1738 war Haydn Sängerknabe im Chor am Wiener Stephansdom. Wie bei vielen seiner
Zunfigenossen ging sein Weg zunächst uber die anstrengende Tätigkeit eines
Kapellknaben.
Haydn verdankte der Tätigkeit als Chorsänger eine umfangreiche Kenntnis im sogenannten
neapolitanischen Stil, der nicht nur die weltliche, sondern auch die geistliche Musik ganz
Europas beeinflußte.
Zu Beginn des Winters 1749 plötzlich mittellos auf die Straße gesetzt zu werden,
bedeutet das für den 18 jährigen Haydn eine gewaltige Umwälzung in seinem Dasein. Doch
er hatte das Glßck, daß sich ein selbst bitter armer Kirchensänger, Johann Michael
Spangler, seiner erbarmte und sein winziges Dachzimmer mit ihm teite. Als schlecht
bezahlter Geiger in Kirchenorchestern, als Organist bei gräflichen Privatgottesdiensten
und durch Studengeben schlug er sich kßmmerlich durch Leben.
1759 nunmehr 27 Jahre alt gewordene Kßnstler als Musikdirektor und Komponist zum Grafen
Karl Joseph Franz von Morzin. Noch im Jahre seines Dienstantritts entstand Haydns erste
Sinfonie. Auch sie läßt noch wenig von der großartigsten Asdrucksform des europäischen
Bürgerturms geworden sind, der die aristokratische Musikpflege nach ihren Platz räumen
mußte.
Haydns Anstellungsvertrag als Vizekapellmeister spiegelt die soziale Stellung eines
Musikers seiner Zeit unverhullt wider.
Der neue Kapellmeister entfaltete eine unerhörte Betriebsamkeit. Sein Werkverzeichnis
allein für die erste fßnf Jahre seiner Tätigkeit, also vor der Übersiedlung in das
neue Schloß Estrerhäz,umfast etwa 30 Sinfonien und andere kleinere Werke.
Sein Ruhm drang bald auch nach draußen, und es dauerte nicht lange, bis namhafte Kßnster
Europas, sobald sie nach Wien kamen, einen Albstecher nach Eisenstadt oder Esterhaz
machten, um jenen Mann kennenzulernen, der, wie es immer deutlicher wurde, in seinem
Orchester – und Kammermusikwerken in musikalischer Sprache das aussagte, was die
Menschheit seiner Epoche bewegte.
Er erscheinen die Drucksaufgaben von Werken Haydns.
1765 sprach man auch in englischen Zeitungen von dem neuen Stern am europäischen
Komponistenhimmel.
Um 1765 begann Haydn – Kataloge hat der Meister in hohen Jahren durch seinen Sekretär
Elßler d. j. fßhren lassen. Elßlers Katalog verzeichnet nicht wenig als 118 Sinfonitn,
125 Baritotrios, 20 Divertimenti, 2 Märchen, 21 Streichtrios, 3 Flötentrios, 14 Messen,
14 italienische Opern, 4 Oratorien usw. Dazu kommen noch 365 englische und schottische
Volkslieder, die Haydn während seiner Aufenthalte in London mit Triobegleitung setzte.
Haydn selbst pflegte sich darßber zu wundern und sagen, er wisse keinepassendere
Grabschrift, als die drei Worte: Vixi, schripsi, dixi!
Im Gegensatz zu Mozart hätte Haydn niemals daran gedacht, seinen Fürstendienst
aufzugeben. Trotzdem lassen auch seine während der siebziger und achtziger Jahrendes 18.
Jahrhunderts entstandene Sinfonien und Kammermusikwerke die Abwendung von der höfischen
Unterhaltungskunst spßren.
In der Literaturgeschichte bezeichnet man diesen Abschnitt des deutschen Kulturschaffens
als Stromung seinen Tribut in einer Reihe von Werken gezollt, doch in maßvoller Weise.
Von Haydns Sinfonien tragen endliche besondere Namen, das ist angesichts ihrer großen Zahl
verständlich. So heißt die Sinfonie № 8 nicht nur „Le soir„ „Der Abend“,
sondern wegen ihrer Tonmalerei auch „ La tampesta“ „ Der Sturm“, die Sinfonie 22
heißt „Der Philosoph“, 44 „Trauersinfonie“, 45 „Abschiedssinfonie“.
Fürst Esterhazy bezahlte Haydns Musiker nicht allzu gut. Um den hohen Herrn darauf
aufmerksam zu machen, komponierte Haydn die „Abschiedssinfonie“, in der ein Musiker
nach dem andren das Pult verlaßt, sobald er seinen Part gespielt hat. Als die neue
Sinfonie dem Fürsten vorgespielt wurde, stand jedes Orchestermitglied auf, löschte die
Kerze an seinem Pult und verschwand. Zum Schluß blieb nur ein Musiker ßbrig, der die
letzten Takte spielte, das Licht an seinem Pult löschte und ebenfalls ging. Der Fürst
verstand diesen Scherz und erhöhte das Gehalt der Musiker.
Haynd und Mozart
Selten hat es ein innigeres Verstehen zwischen großen Kßnstlern gegeben als zwischen diesen beiden Meistern. Trotz des Altersunterschiedes von 24 Jahren etstand ein echter Freundschaftsbund, nachdem Mozart. Den Hofdienst in Salzburg verlassen und sich ständig in Wien niedergelassenhatte.
Nach dem Tod des Fürsten Nikolaus von Erterhazy im Jahre 1790 wurde Haynd pensioniert. Er wollte jetzt ständig in Wien leben. Aber Geiger Johann Peter Salomon, der schon einige Jahre in London als Konzertunternehmer war, gelang es doch Haydn zu einer ausgedehnten Konzertreise nach London zu verpflichten.
Kurz vor Weinachten des Jahres 1790 begann Haydn seine Reise. Er verabschiedete sich von den Wiener Freunden, von dem untrötlichen Mozart, der ahnte, daß er ihn nicht wieder sehen wßrde. Über Mßnchen, Bonn, wo man ihm den jungen Hoforganisten Ludwig van Beethoven vorstellte. Brßssel und Calais ging die Fahrt nach England. Schon das erste Konzerte von Haynd wurde für ihn zum kßnstlerischen Triumph.
Inzwischen hatte das neue Jahrhundert begonnen.
Joseph Haydn starb am 31 Mai 1809 in Wien.
In Wien steht vor der Mariahilferkirche sein Denkmal.
Anekdoten um Franz Joseph Haydn.
Als der englische Musikverleger Bland zu Haydn kam, um ihn nach London einzuladen, rasierte sich der Meister gerade. Haydn beklagte sich ßber das schlechte Rasiermesser und sagte „Wenn ich ein gutes englisches Messer bekommen könnte, so wollte ich eine meiner besten Kompositionen dafür geben“.
Bland ßbergab ihm sein eigenes Messer und erhielt dafür das Manuskript eines Quartetts, das später unter dem Titel „Rassiermesser – Quartett“ veröffentlicht.
Haydn, der sehr bescheiden war, wußte nicht, daß er in London sehr bekannt war, und war sehr ßberrascht, als er im Triumph empfangen wurde. Als er am Dirigentenpult erschien, um die Auffuhrung einer seiner Symphonien zu leiten, drängten die Londoner an die Orchesterbrßstung, um ihn aus Nähe zu sehen Dadurch leerte sich die Mitte des Saales. In diesem Augenblick löste sich der große Kronleuchter, stßrzte herab und zerspliterte. Als der erste Schreck vorßber war, sagte der Komponist zum Orchester „Meine Mutter muß doch etwas wert sein, jetzt hat sie mindestens dreißig Menschen das Leben gerettet“.
Nach einer Opernauffürung setzte sich Haydn mit den Sängern und Musikern zu einem Essen zusammen. Es wurden auch gebratene Hahnchen, in Wien Backhendel genannt, aufgetragen. Als Haydn das erste knusprige Stßck zum Munde fßhrte, erklärte er vergnßgt seiner Gesellschaft „Seht, meine Lieben, sonst geht Händel uber Händel“.
Wolfgang Amadeus Mozart
Wolfgang Amadeus Mozart (27.01.1756 Salzburg – 05.12.1791 Wien), Komponist der Wiener
Klassik, eines der größten Genies der Musik – Geschichte.
In seiner Jugend in ganz musikalisches Wunderkind bekannt, erhielt Wolfgang durch seinen
Vater eine strenge musikalische Ausbildung. Er wurde von seinem Vater, dem Violinspieler
und Komponisten Leopold Mozart (1719 – 1787), schon früh in der Musik unterwiesen. Mit
6 Jahren trat er als Klavier, – und Geigenvirtuose sowie als Komponist auf. Zusammen mit
seinem Vater und seiner Schwester musizierte er in vielen Städten Europas. Als 10
jähriger komponierte er in London seine erste Sinfonie. 13 jährig wurde er
Konzertmeister am Salzbürger Hof und hatte schon seine ersten Opern geschaffen. Auf seinen
Reisen nach Italien lernte er und konzentierte er und schrieb weitere Opern. Gereifter und
erfahrener kehrte er wieder zu seinem bischöflichen Auftraggeber nach Salzburg zurßck.
Als Kßnstler von Weltruf mußte er sich von Bischof wie ein Diener beHändeln lassen.
Mozart ertrotzte sich 1781 die Entlassung aus den Diensten des Erzbischofs von Salzburg. Er verließ den Hof, und versuchte als erster Musiker in Wien eine von fürstlicher
Bevormundung unabhängige Existenz zu schaffen. Nach der Übersiedlung nach Wien fuhrte
er ein bedrängtes Dasein, die malerielle Notlage war groß.
In Wien verband ihn enge Freundschaft mit Haynd. Wirtschaftliche Not und Kraftheit ließen
Mozarts Kraft im rastlosen Schaffen erlahmen, er starb, 35 jährig, völlig verarmt.
Mozart schuf uber 600 Werke, u. a. 23 Bßhnenwerke, 40 Sinfonien, 25 Klavier, 8
Violinkonzerte, Sonaten, Kammermusik aller Art, Requiem, 15 Messen u. a. Kirchenmusik,
Lieder.
Auf dem Gebiet der Opernkomposition ging Mozart von der italienischen auf die große
deutsche Oper ßber, deren Tradition er mit seiner „Zauberflöte“ 1791 begrßndete.
Mit dieser Oper legte er den Grund zur deutschen Oper des 19. Jahrhunderts.
Meisterwerke seiner letzten Lebensjahre sind die Opern „Entfuhrung aus dem Serail“
1782, „Figaros Hochzeit“, „Don Juan“1787.
Innerhalb der Instrumentalmusik hat er die Cattung der Sonate besonders gepflegt (die
„Jupiter – Sinfonie“ 1788). Nicht unerwhant bleiben durfen seine zahlreichen
Serenaden, Quartette und Quintette („Eine kleine Nachtmusik„ – Serenade, 1787).
An Kirchenmusik hat Mozart zahlreiche Messen geschaffen: sein unvollendet gebliebenes
Requiem ist sein letztes Werk.
In seinen Liedkompositionen wird schon das Kunstlied der Romantik angebahnt („Das
Veilchen“, „Komm, lieber Mai„).
Die jährlichen Salzbürger Festspielwochen stehen im Zeichen der Schönheit der Musik
Mozarts.