NIEMAND IST PERFEKT - НИКТО НЕ СОВЕРШЕНЕН
(на примере одной баварской семьи).
Das Problem der Familien ist immer aktuell. Und wie sieht die Situation heute aus? Wie sieht das Idealbild von einer Familie aus? Diese Fragen zu beantworten, ist es natuerlich zu schwer. In meiner Arbeit habe ich verschiedene Familienarten entdeckt, die es zur Zeit in Europa gibt.
Familienarten:
„Kinderlose“
Singles Kinderlose Ehe oder Partnerschaft
„Modernisierte Familien“
Doppelverdiener – Familie Wochenend – Familie
„Neue Eltern“
Allein erziehnde Muetter Allein erziehende Vaeter
„Zusammengesetzte Lebensformen“
Stief – oder Fortsetzungsfamilie
Freie Wohn – und Lebensgemeinschaften
„Traditionelle Familie“
Eltern und ihre Kinder
Was mich angeht, habe ich fuer mich eine traditionelle Familie gewaehlt, z. B. die Familie Minz. Diese Familie wohnt in Deutschland, und zwar in Bayern, in einer Gemeinde Schwindegg.
Die Geschichte des Ortes wurde ueber viele Jahrhunderte durch sein maechtiges Wasserschloss gepraegt. Es war freuher ein gottischer Rittersitz. Ueber 5 Jahrhunderte war Schwindegg eine der bedeutensten bayerischen Hofmarken. 1620 wurde die Hofmark an Herzog Albrecht verkauft, 1816 kaufte die Freifrau von Moreau die Hofmark, deren Sohn 1851 Schloss, Brauerei und Oekonomie an seinen Verwalter Josef Fischer veraeusserte.
Dank seiner guenstigen Verkehrsanbindung ueber Bahn und Strasse und seiner trotzdem ruhigen Lage ziehen es immer mehr Menschen vor, ihren Wohnsitz in Schwindegg zu nehmen. Auch das Vereins- und Kulturleben besitzt in Schwindegg einen hohen Stellenwert. In mehr als 20 Ortsvereinen bieten sich zahlreiche Moeglichkeiten der aktiven Betaetigung in den verschiedensten Interessengruppen und auch beim geselligen Beisammensein. Sei es im Sportverein mit seinen vielen Disziplinen fuer alle Altersgruppen.
Wer seine Freude am aktiven Musizieren hat, kann im Musikverein insbesondere der Blasmusik froenen. In der oertlichen Musikschule nimmt man sich besonders der musikalisch interessierten Kinder und Jugendlichen an.
Fuer die Erwachsene steht auch die Volkshochschule zur Verfuegung. Sie bietet ein vielseitiges Angebot von der beruflichen Weiterbildung ueber Sprachkurse, Toepfern, Kochen, Schneidern, Gesundheitsbildung und Vortraegen bis zu Theaterfahrten nach Muenchen an.
In Schwindegg wohnen ueber 3 000 Menschen, hier gibt es eine Grund – und Teilhauptschule, 2 Banken, eine Post, 5 Gaststaetten, eine Volkshochschule, 30 Ortsvereine und Verbaende, einen Kindergarten und 3 Spielplaetze.
Vor einigen Jahren hatte ich Glueck einige Familien in Deutschland persoenlich zu besuchen und versuchte dabei und davon eigene Eindruecke fuer mich und meine Arbeit zu machen.
Spaeter besuchte Herr Minz Tschuwaschien und wohnte bei unserer Familie und dabei hatten wir auch die Moeglichkeit gehabt, viel ueber das Leben zu sprechen. Unsere Bekanntschaft hilft mir sehr meine Weltanschauung zu verbreitern. Wir setzen fort im Briefwechsel zu stehen und zwar per E-mail die Kontakte zu haben. Was seine Familie betrifft, war es fuer mich sehr interessant, wie die Kinder in dieser Familie erzogen werden. Von anderer Seite ist solche Erziehung nicht typisch auch fuer Deutsche. Aber das ist eine traditionelle Familie, die sehr nuetzlich, lehrreich und interessant fuer alle Leute sein koennte.
Ich bin sicher, dass es ein richtiges Idealbild von einer Familie ist. Aber dabei sagt Herr Minz so, dass niemand und nichts perfekt ist! (Familiennamen/Namen sind verandert).
Hier sind die Zeilen einiger Mailen: Nobody is perfekt!
„Mein Name ist Thomas Minz. Ich bin am 17. 09. 1953 in Alexandria, Virginia, USA geboren. Mein Vater hat eine Bankausbildung, meine Mutter eine Lehrerausbildung gemacht. Nach dem zweiten Weltkrieg und Rueckfuehrung aus der Kriegsgefangenschaft in Amerika, hat mein Vater eine Stelle beim Auswaertigen Amt angenommen. Ich habe 3 Geschwister:
Joern | ccc | Silvie | ccc | Thomas | ccc | Heiko |
1941 | 1947 | 1953 | 1957 | |||
Berlin | Berlin | Alexandria | Alexandria |
Durch die Kriegswirren sind wir altersmaessig stark getrennt. Durch die Arbeit meines Vaters, bin ich in den USA geboren. Nach drei ein halb Jahren (mein juengster Bruder war gerade erst geboren) wurde mein Vater an die deutsche Botschaft nach Singapur versetzt. Die Verkehrssprache dort ist Englisch. Mein aelterer Bruder ist gar nicht mitgefahren, sondern wurde bei Verwandten in Deutschland untergebracht, damit er einen deutschen Schulabschluss machen konnte. In Singapur gab es keine deutsche Schule. Meine Schwester besuchte die Amerikan Highschool. Spaeter musste sie ins Internat nach Indonesien, das mit einer deutschen Schule verbunden war. Mit acht ein halb flog ich das erstemal mit nach Indonesien und kam nur in den Ferien nach Hause. Somit wurde ich erst Mitte der dritten Klasse eingeschult. Dementsprechend katastrophal war mein Schriftdeutsch. Im Endeffekt habe ich bis zum Ende meiner Schullaufbahn fuer jede Klasse eine andere Schule besucht. Nach dem Fachabitur habe ich Vermesseningenieur und nach meiner Hochzeit Bauingenieur studiert und abgeschlossen.
Mein Name ist Anita Minz geborene Hahnke. Ich bin am 25.07.1963 in Paris, Frankreich geboren. Meine Eltern kommen auch aus Berlin. Mein Vater ist Physiker und hat fuer eine Firma sechs Jahre in Paris gearbeitet. Meine Mutter hat eine Ausbildung als Roentgenassistentin. Sie hat als ich 10 Jahre alt war wieder angefangen zu arbeiten, was mich sehr belastet hat. Ich habe 2 Geschwister:
Christoph | ccc | Nikole | ccc | Anita |
1960 | 1961 | 1963 | ||
Konstanz | Paris | Paris |
Ich bin mit sechs Jahren normal in Deutschland eingeschult worden. 4 Jahre Grundschule, anschlissend Gymnasium. Da ich mit 16 Jahren 1980 geheiratet habe, um aus dem Haus zu kommen, wollte ich meine Schulzeit um ein Jahr abkuerzen, was fuer gute Schueler moeglich ist. Ich habe die 11. Klasse uebersprungen und nach dem Abitur mit einem Jura- Studium begonnen. An meiner alten Schule habe ich nachmittags die Hausaufgaben Betreuung uebernommen. Nach einem Semester habe ich das Studium abgebrochen und eine Ausbildung als Roentgenassistentin begonnen und 1984 abgeschlossen.
1983 hat mein Mann eine Stelle bei der Stadt Muenchen angenommen. 4 Monate nach meinem Abschluss, habe ich meine erste Stelle im Krankenhaus angetreten.
In der Freizeit haben wir in der Kirche viel Jugendarbeit betrieben und im Kirchenchor gesungen.
Nach zehn Ehejahren haben wir 1989 das erste von drei Kindern bekommen.
Deutlich fuer uns beide, war dabei eine Veraenderung der Gedankenwelt zu beobachten. Meine Frau war mit dem Kind viel spazieren. Wir hatten keinen Kinderwagen, keinen Krabbelstall, kein Kinderbett. Das Kind hat mit uns im Ehebett geschlafen. Tagsueber wurde es im Tragetuch (wie in Afrika oder Suedamerika) getragen. Wenn ich um 16.00 nach Hause kam, habe ich das Kind uebernommen, um meine Frau zu entlasten. Uns fiel ploetzlich auf, dass wir in einer sehr lauten Strasse wohnten. Der schlechten Luft in der Stadt haben wir versucht mit Fahrten aufs Land zu entgehen.
1992 wurde unsere zweite Tochter Sophie geboren. Von der Belastung her, sagte meine Frau: „Ein Kind ist zu wenig, zwei sind zu viel“. Deshalb hatten wir zwischen Isabelle und Sophie mehrfach Pflegekinder (Kinder, die zur Adoption freigegeben waren), damit diese nicht ins Kinderheim mussten. Wir haben unseren Kindern viel vorgelesen und viele Kinderlieder gesungen. So war der Bedarf nach Fernsehen nicht sehr gross. Sie haben eigentlich nur die Videoaufnahmen von den Familienfesten und Ausfluegen gesehen. Wir haben festgestellt, dass das normale Kinderprogramm den Kindern Angst macht oder auch aggressiv werden laesst. Zudem sitzen sie wie angenagelt da und koennen nicht ihrem Bewegungsdrang folgen. Deshalb duerfen unsere Kinder nur einmal in der Woche anderthalb Stunden eine Ratesendung oder ein Familienvideo sehen. Im Gegenzug muessen wir viel vorlesen oder Gesellschaftsspiele spielen. Wir versuchen jedem Kind so frueh wie moeglich viele Fertigkeiten beizubringen. So bekamen alle drei (Manuel wurde 1994 geboren) mit 6 Monaten Schwimmunterricht. Mit 3 Jahren lernten sie Ski fahren, mit 4 Jahren Radfahren ohne Stuetzraeder, Schlittschuhlaufen. Die Maedchen mit 5 Jahren Balett. Mit 6 Jahren alle ein Musikinstrument. Wenn die Kinder sagen: mir ist langweilig! Ist unsere Antwort: dafuer bist du selber verantwortlich! Entweder sucht euch Freude zum Spielen oder lest ein Buch!
So liest jeder bis zu sechs Buecher in der Woche.
Drei Kinder sind aber auch sehr anstrengend und ein Vollzeitarbeitsplatz. So fahre ich auch allein mit den Kindern in Urlaub. Dann erhaelt meine Frau auch mal Zeit fuer sich. Wir sind in der gluecklichen Lage, dass ich ausreichend verdiene, so dass meine Frau nicht arbeiten muss. Allerdings ist das Geld so weit verplant, dass am Ende des Monats nicht viel EURO uebrig bleiben zur freien Gestaltung. Dabei geben wir EURO so aus wie ihr der Rubel. Somit kein grosser Spielraum. Kinderlose Ehepaare stehen finanziell sehr viel besser da, obwohl sie hoehere Einkommenssteuer bezahlen muessen. Familien mit mehr als einem Kind muessen sich schon sehr einschraenken. Statistiker gehen davon aus, dass je Kind gegen 200 000 EUR bis zum Ende des Studiums anfallen. In der heutigen Zeit steht dann nicht einmal fest, ob sie dann auch eine Arbeitsstelle finden und unabhaengig werden.
Wir glauben, dass die Kinder lernen, durch das was den Kindern vorleben. Sitzen die Eltern nur vor dem Fernseher, werden sie es spaeter auch tun. Setzen die Eltern sich fuer andere ein das wird die Zukunft zeigen.“
„ Die Bestimmungen haben sich etwas gelockert, so dass ich wieder schreiben kann. Was gibt es neues bei Euch?
Wir hatten gerade Ferien und sind nach Spanien gefahren. Manuel war mit Angeln beschaeftigt und fuer Sophie hatte ich eine Freundin mit genommen. So blieb ausreiched Zeit fuer mich zum Malen. Mien Ziel jeden Tag ein Bild , habe ich aber nicht erreicht.
Letztes Wochenende hatte ich ein grosses Sportfest in Schwindegg organisiert und es sind 200 Kinder aus dem Landkreis gekommen.
Naechstes Wochenende haben wir wieder eine Hochzeit zusingen und wegen Ausfall eines Solisten , muss ich noch ein Lied einstudieren.Du siehst , ich bin voll eingespannt.
Alles Gute
Mit freundlichen Gruessen
Thomas“
„Ja, jede Familie sieht auf eigene Art aus. Was die Famile Minz betrifft, ist sie fuer mich eine Idealfamilie, wovon man nur traeumen kann. Aber hiermit moechte ich kurz ueber meine Familie mitteilen:
Ich heisse Arsjutowa Natalja, bin am 21. Oktober 1988 in der Stadt Tscheboksary geboren. Vor 20 Jahren sind meine Eltern aus Syktywkar (Komi Republik) umgezogen und seit jener Zeit wohnen wir in dieser Stadt-Tscheboksary. Unsere Familie besteht aus 3 Personen. Das sind meine Mutter, Grossmutter und ich. Meine Mutter heisst Tamara, die als Instrukteur in einem Betrieb taetig ist. Die Arbeit gefaellt ihr sehr, weil meine Mutter eine gutherzige, gesellige, lebensfrohe Frau ist. Mein Vater hiess Pjotr. Als ich 6 Jahre alt war, war er bei den tragischen Umstaenden ums Leben gekommen. Aber ich habe eine sehr gute, lustige, sorgsame, arbeitsame Oma, die zur Zeit als Rentnerin ist. Sie heisst Olga Sacharowna. Leider habe ich keine Geschwister. Aber unsere Familie ist sehr freundlich, wir verbringen gewoehnlich die Zeit zusammen gern, z. B. im Sommer wohnen alle auf dem Lande. Ausser meiner Oma in Tscheboksary habe ich in Rostow eine Grossmutter und einen Grossvater, die im vorigen Jahr von uns zu dritt besucht wurden.
Was meine Interesse angeht, kann man sagen, dass es zu viel gibt. Die aendern sich stets. Ich hoere Musik gern, reise, treibe Sport und faulenze manchmal einfach. Mein Lieblingsfach ist Deutsch und ich hoffe, dass eine grosse Liebe zu diesem Fach und mein(e) Wissen in Zukunft sehr nuetzlich sein koennen. Ich habe auch einen interessanten aber natuerlich unerfuellbaren Traum in den Kosmos zu fliegen. Man sagt bei uns: es ist nicht schaedlich zu traeumen. Unter den liegenden Stein fliesst das Wasser auch nicht.
Nach der Ausbildung in einer Hochschule moechte ich eine Lieblingsarbeit haben und inzwischen eine gute traditionelle Familie gruenden. Es ist ernst und aktuell. Schon heute mussen die jungen Leute daran denken und sich dazu vorbereiten. Meiner Meinung nach, bin ich nicht schlecht erzogen und bemuehe mich fuer meine Freundinnen und Mitschueler als Vorbild sein. Aber zur Zeit muss ich gut, tuechtig lernen.“
Die Erziehung in dieser Familie wurde von meinen Schuelern sehr intensiv, aktiv besprochen. Die Schueler haben dabei verschiedene Aufgaben bekommen und gemacht. Z. B. Hier ist ein Bericht einer von meinen Schuelerinnen vor ihren Mitschuelern in einer Deutschstunde.
Aber meiner Meinung nach, ist es sehr schwer, das Idealbild von einer Familie zu formieren, weil jeder Mensch eigene Vorstellungen dazu hat. Ich wuerde mich sehr darauf freuen, wenn jemandem von meinen Kollegen dieser Bericht interessant sein koennte.