Kohle, Mäuse, Piepen
Kohle, Mäuse, Piepen, Knete, Schotter: Geld allein macht bekanntlich nicht glücklich, obwohl sein Besitz ungemein beruhigend wirkt. Kinder und Jugendliche, die über eigenen „Kies“ im Portemonnaie verfügen möchten, sind dabei meistens auf den finanziellen Segen ihrer Eltern angewiesen. Welche Beträge kassieren die Kids ein, und gibt es ein Auskommen mit dem Einkommen „Taschengeld“? Vier Jugendliche legen ihre Finanzen offen.
“Ich gebe mein Geld für Klamotten, Zeitschriften, CDs und sowas aus”, erzählt Stefanie Klucken (16), die monatlich von ihren Eltern 50 Euro erhält. „Eigentlich geht alles dabei drauf, aber wenn ich etwas Bestimmtes haben will, dann spare ich auch. Und oft bekomme ich noch Geld dazu.“ Nebenbei verdient sich das Mädchen durch Nachhilfe oder Babysitten ein bisschen was dazu, „und manchmal nerve ich meine Mutter so lange, bis sie mir was gibt“. Stefanie ist mit ihrem Taschengeld zufrieden und findet es in Ordnung, dass die 13-jährige Schwester sich mit weniger begnügen muss. „Ich habe früher auch weniger bekommen.
„Pro Woche krieg’ ich 5 bis 10 Euro, das ist unterschiedlich“, meint Linda. „Meine Eltern sind geschieden. Das Taschengeld gibt mir mein Vater. Aber meine Mutter steckt mir auch was zu“. Linda (16) benötigt ihre Mäuse für Zigaretten und Kleidung. „Für Klamotten bekomme ich was extra, und dafür muss ich manchmal abwaschen oder Wäsche aufhängen. Einmal wöchentlich gehe ich Babysitten. Das macht Spaß und lohnt sich, so hab’ ich immer genug Geld“.
Der 12-jährige Florian kann mit seiner Barschaft nicht viel anfangen. „Ich muss mir was dazuverdienen. Für 5 Euro putze ich die Treppe. Meine Mutter meckert oft, ich würde ihr zuviel Geld abnehmen. Aber sie gibt mir nur 1 Euro am Tag, und damit komme ich nicht hin. Wenn ich morgens was gekriegt habe, versuche ich es abends nochmal, das klappt aber nicht immer!“ Florian investiert sein Taschengeld in Süßigkeiten, und meint, alle Jugendlichen sollten mehr Geld haben. „50 Euro in der Woche! Ich würde es nicht für Zigaretten ausgeben, sondern mir lieber CDs kaufen“.
Oliver sieht keinen Grund, sich über seine monatlichen Bezüge zu beschweren. Seine Eltern haben das Taschengeld kürzlich unverhofft auf 30 Euro erhöht. „Ich habe ein Kaninchen, für das ich sorgen muss, und das kostet mich schon 10 Euro im Monat,“ sagt der 14-jährige. Gewöhnlich gibt Oliver seine „Kröten“ für CDs aus. 30 Euro Taschengeld im Monat hält der sportliche Blondschopf für einen durchaus angemessenen Betrag für seine Interessen außerhalb der Schule. „Ich komme gut damit aus“, bestätigt er, auch wenn manche seiner Mitschüler und Freunde wesentlich größere Summen einstreichen. „Einer meiner Freunde kriegt von seiner Mutter, der Tante und der Oma insgesamt 100 Euro alle vier Wochen. Und eigentlich finde ich das ganz gut, denn so kann man sich mehr selber kaufen, was man braucht, wie Klamotten.“ Oliver hat einige Zeit sein Taschengeld mit dem Austragen von Zeitungen aufgebessert, „aber das wurde mir irgendwann zu kalt draußen. Darauf verzichte ich lieber.“
Regelmäßig Taschengeld von den Eltern zu bekommen ist sehr wichtig, damit man lernt, mit Geld umzugehen. Für Inline-Skates, eine Stereoanlage, Computer, Videospiele oder CDs muss man ganz schön sparen. Zum Glück gibt es ja noch die ersehnten Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke. Für die vielen alltäglichen Wünsche spielt das Taschengeld eine wichtige Rolle. Taschengeld macht aber nur Sinn, wenn man frei darüber verfügen kann und sich seine Wünsche sich erfüllt, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Schließlich merkt man selbst ganz schnell, wenn man sich das Geld nicht einteilen kann, dann ist halt schon früh Ebbe in der Geldbörse.
Immer wieder werden die Mitarbeiter des Mannheimer Jugendamtes von Eltern um Rat gefragt, wenn sie mit ihren Kindern heftige Tarifverhandlungen wegen der Höhe des Taschengeldes führen. Da hilft ein Blick in den Erlass des baden-württembergischen Sozialministeriums, das die Barbeträge nach dem Bundessozialhilfegesetz festlegt. Auch der Beratungsdienst der Sparkassen empfiehlt dieselben Beträge: 40 Euro monatlich für 16 und 17jährige, 25 Euro monatlich für 14- und 15-jährige, 20 Euro monatlich für 12- und 13-jährige, 15 Euro monatlich für 10- und 11-jährige.
Aufgaben zum Text
Aufgabe 1: Leseverstehen (a)
Welche Produkte kaufen die Jugendlichen von ihrem Taschengeld?
Name |
Alter |
Was kauft die Person? |
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Aufgabe 2: Leseverstehen (b)
Die Eltern geben ihren Kindern nicht nur Taschengeld. Für einige Dinge bekommen die Kinder noch ein bisschen Geld, andere bezahlen die Eltern ganz.
Wie gehen die Jugendlichen mit ihrem Taschengeld um?
Name |
Alter |
Was kauft die Person? |
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Die Eltern bezahlen den ganzen Betrag |
Die Eltern geben Extra-Geld |
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Aufgabe 3: Leseverstehen (c)
Welche Arbeiten machen die Jugendlichen, um ein wenig Geld zu verdienen?
Name |
nicht im Elternhaus |
im Elternhaus |
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Aufgabe 4: Wortschatz
Im Text findet ihr einige Wörter aus der Umgangssprache für „GELD“, zum Beispiel „Kohle“. Welche anderen Wörter gibt es?
In der Umgangssprache heißt GELD auch:
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______________________________________
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Aufgabe 5: Begründet die Meinung zum Thema „Taschengeld“.
Die Jugendlichen |
Richtig, weil … |
Unsinn, weil … |
Ich bin nicht sicher, weil … |
Mir ist das egal, weil … |
legen ihre Finanzen offen |
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sind mit ihren Finanzen zufrieden |
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stehen vor den Eltern für das Geldauskommen in Rede und Antwort |
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suchen in ihrer Freizeit nach einem Job |
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können vernünftig ihr Taschengeld investieren |
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kriegen kein Taschengeld, wenn sie schlechte Schulleistungen haben |
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sparen ihre Barschaft, wenn sie etwas Bestimmtes haben wollen |
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Grammatik: Konjunktiv II, oder „Was ich habe, was ich realistischerweise haben kann und was ich mir wünsche“.
Beispiel 1:
Florian bekommt Taschengeld, aber er findet, dass er nicht genug bekommt. Wenn Florian mehr Geld hätte, dann würde er CDs kaufen.
Beispiel 2:
Stefanies Schwester ist 13 Jahre alt, und sie bekommt weniger Taschengeld als ihre Schwester. Sie möchte nicht warten, bis sie älter ist. Sie möchte schon jetzt mehr Taschengeld bekommen. Das ist aber unrealistisch: Die Eltern geben ihr jetzt nicht mehr Geld. Wenn sie schon älter wäre, dann würde sie mehr Taschengeld bekommen.
Diese Grammatikkonstruktion hat den Namen KONJUNKTIV II.
hätte
wäre
würde … kaufen
würde … bekommen
Aufgabe 6: Bildet einen Satz mit der Konjunktiv-Form.
Beispiel: Er hat keine Zeit, aber trotzdem chatet er im Internet.
Wenn ich keine Zeit hätte, würde ich nicht im Internet chaten.
1. Er hat wenig Geld, aber trotzdem kauft er sich CDs.
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2. Sie hat ein hohes Gehalt, aber trotzdem verdient sie am Wochenende noch Geld dazu.
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3. Seine Nachbarn haben eine reiche Hausbibliothek, aber trotzdem kaufen sie jeden Monat Bücher.
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4. Sie ist jung und reich, aber trotzdem kleidet sie sich nicht nach der Mode.
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5. Er spart Geld, aber trotzdem kann er sich keine Rollerblades kaufen.
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6. Die Eltern geben ihr Taschengeld, aber trotzdem wollen sie ihr Geldauskommen kontrollieren.
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Aufgabe 7: Interviewt eure Mitschüler.
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Name, Alter |
Name, Alter |
Name, Alter |
Name, Alter |
Bekommst du von deinen Eltern genug Taschengeld? |
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Sparst du momentan Geld? Wofür? Wie lange? |
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Suchst du nach einem Job, um Geld dazuzuverdienen? |
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Extra-Tricks, um von den Eltern ein bisschen mehr Geld zu kriegen? |
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Ich gebe mein Taschengeld für diese Dinge aus |
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Ich bezahle nicht selbst |
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Aufgabe 8: Welche Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede gibt es beim Taschengeldauskommen in Russland und in Deutschland? Könnt ihr für diese Unterschiede Gründe nennen?
Gemeinsames Unterschied Grund
Aufgabe 9: Beschreibt euren Wunsch. Beginnt mit den Worten:
Wenn ich genug Taschengeld hätte, dann würde ich …
Интернет-ресурсы
1. Wieviel Taschengeld bekommst Du?Empfehlung für die Tarifverhandlung zu Hause. Jugendmagazin 8.Jg, Nr.81, Februar 2002. [Электронный ресурс]. – Режим доступа: http://www.extrem-magazin.de/81geld.htm, – свободный. – Заглавие с экрана. – Язык немецкий.