Luxemburg ist ein kleines europäisches Land, das eine große Rolle in der Europäischen Union spielt, aber für russische Schüler ist es fast unbekannt. Wir haben versucht eine eventuelle Reise nach Luxemburg darzustellen, auf der wir über den Anfang der luxemburgischen Geschichte und damit verbundene Legende erzählen. Dabei fantasieren wir, wie wir daran teilnehmen könnten. Außerdem Teilen wir viele wichtige Informationen über das kleine Großherzogtum mit.
Handelnde Personen:
- 4 Schülerinnen aus Russland
- Graf Siegfried, eine historische Persönlichkeit, der Gründer der Burg und der Stadt Luxemburg
- Melusina, eine Nixe, der Legende nach die Frau des Grafen
- Ein böses Wesen (Böser Geist).
Vier Schülerinnen kommen vor die Bühne.
Schülerin 1: Wir haben eine ganze Menge über Luxemburg erfahren!
Schülerin 2: Luxemburg ist kein Land für die Reichen. Schüler können in Luxemburg in einer Jugendherberge absteigen.
Schülerin 3: Und mit der Luxemburg Card können wir viele Sehenswürdigkeiten besuchen. Nicht nur in der Hauptstadt, sondern auch im ganzen Großherzogtum.
Im Chor: Dann nichts wie hin!
Schülerinnen laufen auf die Bühne. Das Bühnenbild zeigt den Bockfelsen.
Schülerin 4: Kaum zu glauben! Noch am Morgen waren wir in Moskau und jetzt stehen wir im Herzen von Luxemburg! Seht ihr die Burgruine da drüben auf dem Bockfelsen?
Schülerin 2: Es ist nicht viel davon zu sehen. Ich glaube, es gibt viele Burgruinen in diesem Land.
Schülerin 4: Du hast natürlich Recht, aber dieser Ort hat eine besondere Bedeutung. Hier wurde im 10. Jahrhundert eine Burg gebaut, die den Namen der Stadt und dem Land gab. Die Burg hieß Lucilinburhuc.
Schülerin 1: Du bist ein wandelndes Lexikon! Erzähl mal!
Schülerin 4: Die Historiker berichten nur Folgendes: Graf Siegfried tauschte dieses Tal und eine kleine alte Römerburg gegen ein anderes Stück Land. Das passierte im Jahr 963. So steht es in einer alten Urkunde geschrieben. Aber die Volksfantasie hat eine romantische Legende dazu erfunden.
Schülerin 3: Ich weiß! Ich weiß! Die Legende erzählt vom Grafen Siegfried.
Er mochte Jagd sehr gern und er kannte sehr gut die Wälder um seine Burg herum. Aber einmal verirrte er sich im Wald und kam in ein fremdes malerisches Tal.
Vier Schülerinnen machen Platz für die nächste Szene. Die Jungfrau Melusina betritt die Bühne und setzt sich in den Hintergrund. Graf Siegfried betritt die Vorbühne.
Graf Siegfried: Komisch, ich war nie hier, aber dieses Tal und diese Ruine sehen so schön aus, dass ich hier bleiben möchte. Da ist jemand... So eine schöne Stimme!
Graf Siegfried geht suchend durch die Bühne. Melusina singt.
Melusina: Im tiefen Wald im Dornenhag,
- da schläft die Jungfrau hundert Jahr,
- es schläft die Flieg' an der Wand,
- in dem Schloss
- Hund und Ross,
- es schläft wohl auf dem Herd der Brand.
- Der Ritter zog sein Schwert da frisch
- und hieb sich ab das Dorngebüsch…[8]
Melusina und Graf Siegfried treffen sich. Sie verschweigt erschrocken, läuft weg, lässt ihren Schleier fallen.
Graf Siegfried: (Hebt und betrachtet den Schleier.) Wer ist sie, Diese Schönheit? Was macht sie in diesem wilden Land? Allein?
(Gähnt.) Jetzt muss ich aber schlafen. (Legt sich nieder und schläft ein.)
Melusina kommt, betrachtet den Schlafenden, nimmt ihren Schleier.
Melusina: Morgenstunde hat Gold im Munde. (Geht weg.)
Graf Siegfried: (Wacht auf.) Еin herrlicher Morgen. Was ist gestern passiert. Habe ich hier wirklich ein schönes Mädchen gesehen oder war es nur im Traum? Na, jetzt muss ich den Rückweg finden. Es wäre sinnvoll dem Laufe des Flusses zu folgten. (Geht.) Schülerin 4: Also, Graf Siegfried fand leicht den Weg zurück, aber er konnte die schöne Jungfrau nicht vergessen. Immer wieder kam er zur Burgruine, um ihr noch einmal zu begegnen. Einmal trafen sie sich.
Graf Siegfried: Ich heiße Siegfried, Graf Siegfried. Ich kenne Deinen Namen nicht, aber ich kann ohne Dich nicht mehr leben. Ich bitte Dich meine Gemahlin zu werden.
Melusina: Mein Name ist Melusina. Das ist seit Wochen auch mein Traum, Deine Frau zu werden. Aber… ich kann dieses Tal nicht verlassen.
Graf Siegfried: Möge es sein, wie Du willst. Wo jetzt nur eine Burgruine steht, baue ich für Dich ein prächtiges Schloss.
Melusina: Und noch eine Bitte, mein lieber Graf. Einen Tag in der Woche darf mich niemand stören, nicht einmal sehen.
Graf Siegfried: Das ist eine Kleinigkeit. Das kann ich Dir versprechen.
Melusina: Jetzt muss ich gehen. Sobald die Neue Burg fertig ist, werde ich deine Frau.
Schülerin 3: Aber es war nicht so einfach die neue Burg anstelle der alten Ruine zu bauen. Für den Bau brauchte Siegfried viel Geld. Er war aber nicht so reich. Da kam zu ihm ein ausländischer Kaufmann und bot ihm ein Schnäppchen an.
Böser Geist als Kaufmann: Ich kann Ihnen so viel Geld leihen, das für eine prächtige Burg reicht, und eine große Hochzeitsfeier.
Graf Siegfried: Aber wie kann ich dir zurückzahlen?
Böser Geist: Sieben Jahre können Sie daran nicht denken. Aber rund nach sieben Jahren geben Sie mir das, was sie in Staunen versetzt.
Graf Siegfried: Eine komische Bedingung! Wie kann ich jetzt wissen, was mich nach sieben Jahren in Staunen versetzen kann? Es gibt aber keinen anderen Ausweg.
Böser Geist zeigt mit einer Geste, dass er zufrieden ist, und verlässt die Bühne.
Schülerin 4: Graf Siegfried ließ schnell wie möglich eine neue schone Burg anstelle der Ruine auf dem Bockfelsen bauen. Bald war die neue Burg fertig. Graf Siegfried und Melusina hatten eine lustige Hochzeit.
Graf und Melusine tanzen, zwei Mädchen bestreuen die Jungvermählten mit Blumen.
Schülerin 3: Sieben Jahre sind vergangen. Graf Siegfried und Melusina haben 7 süße Kinder bekommen. Eine glückliche kinderreiche Familie. Sie haben zusammen viel Zeit verbracht. Aber samstags blieb Melusina allein in ihrem Gemach. Und niemand wusste, was sie dort macht.
Schülerin 4: Die neue Burg zog viele Ritter und Kaufleute heran. Einmal feierte Graf Siegfried auf der Burg ein Fest.
Alle Darsteller außer Melusina kommen auf die Bühne als Gäste des Grafen.
Alle als Gäste des Grafen: Auf Wohl des Grafen von Luxemburg!
Böser Geist als einer der Gäste: Warum ist die schöne Gräfin nicht zu sehen?/p>
Graf Siegfried: Samstags bleibt sie immer in ihrem Gemach und niemand darf sie stören. Das ist unser Brauch?
Böser Geist: Na so was! Ein komischer Brauch! An Ihrer Stelle, mein Graf, würde ich wenigstens herausfinden, was die Frau macht. Sind Sie ja ein Herr auf dieser Burg?
Graf Siegfried (sich selbst): Einerseits habe ich versprochen, meine liebe Melusina nicht zu stören. Andererseits will ich genau wissen, was in meinem Haus passiert. Ich werde ja sie nicht stören, wenn ich durch das Schlüsselloch mal schaue.
An der hinteren Kulisse erscheint ein Schlüsselloch, wodurch man Melusina als eine Nixe sehen kann.
Graf Siegfried: Oh, mein Gott! Meine Frau hat einen hässlichen Fischschwanz!
Böser Geist: Ha-ha-ha ! Jetzt ist sie in meiner Macht!
Vier Schülerinnen kommen wieder auf die Vorbühne. Im Hintergrund erschein das Stadtbild des modernen Luxemburgs.
Schülerin 4: Oh, weh! Die Nixe Melusina wurde eine Gefangene von einem bösen Geist.
Schülerin 2: Kein Happyend! Hat niemand sie seitdem gesehen?
Schülerin 4: Doch, alle 7 Jahre darf sie für eine Nacht in unsere Welt kommen. Sie bittet die Menschen sie zu erlösen, aber noch niemand konnte ihr helfen.
Melusina: Guten Abend, meine Herrschaften. Wenn ich mich nicht irre, haben Sie meinen Namen genannt?
Schülerin 2: Ihren Namen???
Melusina: Darf ich mich vorstellen? Ich heiße Melusina.
Alle vier: Melusina?!
Schülerin 1: Das gibt´s doch nicht!
Schülerin 4: Wahnsinn!
Melusina: Ihr kennt doch meine traurige Geschichte, nicht wahr? Könnt ihr mir helfen?
Schülerin 3: Gerne! Aber wie?
Melusina: Ihr müsst 7 Rätsel von meinem bösen Herrn lösen.
Schülerin 1: Wer wagt, der gewinnt! Warum nicht?
Böser Geist erscheint unbemerkt.
Böser Geist: Böser Herr! Melusina, du bist ungerecht zu mir. (zu den Mädchen) Also, meine Herrschaften, ihr seid bereit meine sieben Rätsel zu lösen. Dann hört mir zu! Woher kommt der Name "Luxemburg"? Denkt an luxuriöse Geschäfte und hohen Lebensstandard in diesem Land.
Schülerin 4: Es gibt wirklich viel Luxus hier. Der Name Luxemburg hat aber nichts mit dem Luxus zu tun. Die alte Römische Burg, die Graf Siegfried 963 erworben hat, hieß Lucilinburhuc. Das bedeutet "eine kleine Burg". Graf Siegfried ließ eine neue Burg bauen, der alte Name ist aber geblieben. Später wurde draus "Luxemburg".
Böser Geist: Na, ja. Das erste Rätsel war total leicht. Nun was sagt ihr dazu? Welche Sprache spricht man in Luxemburg?
Schülerin 3: Eigentlich viele. Amtssprachen sind Französisch, Deutsch und Luxemburgisch.
Schülerin 2: Für die internationalen Firmen, Banken und internationale Organisationen, die in Luxemburg ihren Sitz haben, ist auch Englisch von großer Bedeutung.
Schülerin 3: Bauarbeiter sprechen oft Portugiesisch, weil viele von ihnen aus Portugal kommen. Eigentlich sind in Luxemburg alle Sprachen willkommen.
Böser Geist: Über die Sprachen seid ihr gut informiert! Na wie gefällt euch meine nächste Frage? Was feiern die Luxemburger am Nationalfeiertag?
Schülerin 1: Den Nationalfeiertag feiert man am 23. Juni. Das ist der symbolische Geburtstag des Großherzogs. Für die Luxemburger ist der Großherzog sehr wichtig, er symbolisiert die Unabhängigkeit des Landes. An diesem Tag gibt es Militärparade, ein großer Fackelzug und ein Feuerwerk.
Böser Geist: (Ha-ha! Jetzt sind sie in der Falle!) Perfekt! Wann wurde also Der Großherzog Henri geboren?
Schülerin 3: Er hat im April Geburtstag.
Böser Geist: Allmählich werde ich böse. Es gibt noch ein Fest, das rein luxemburgisch ist. Das ist eine jahrhundertelange Tradition. Sie gehört zum immateriellen Erbe UNESCO.
Schülerin 4: Das können wir nicht nur nennen, sondern auch zeigen. Sie meinen die Springprozession zu Ehren des Heiligen Willibrord. Etwa 10 000 Menschen nehmen daran teil. Sie springen oder gehen durch die Stadt Echternach zum Grab des Heiligen. Leute, habt ihr Taschentücher? Wollen wir uns ein bisschen bewegen?
Böser Geist: Jetzt Schluss mit den Fragen für Kinder! Wie verdient Luxemburg sein Luxusleben. Was macht das Land reich?
Schülerin 1: Zuerst waren es Eisenerz und Metallurgie, die den Wohlstand ins Land brachten. Auch jetzt wird Edelstahl im Süden von Luxemburg produziert. Aber dann setzte die Regierung auf neue Technologien. Telekommunikation, Logistik.
Schülerin 2: Aber besonders wichtig für Luxemburg ist Finanzwesen. Viele Banken und Versicherungen haben hier ihren Sitz.
Böser Geist: Ich bin am Ende!.. Keine Panik. Sie sind Ausländer. Bestimmt können sie Luxemburgisch nicht. (Zu den Mädchen) Jetzt soll jede von euch etwas auf Luxemburgisch sagen.
Schülerin 3: Gudde Owent.
Schülerin 1: Wie geet et?
Schülerin 4: Mir wolle bleiwe, wat mir sin!
Schülerin 2: Äddi!
Böser Geist: Verflucht! Ihr habt gewonnen!
Melusina: Nun bin ich gerettet! Es lebe die Freundschaft!
Alle zusammen: Es lebe Luxemburg!
Fotos
- Graf Siegfried von Luxemburg. Buntglasfenster in der Kathedrale von Notre-Dame de Luxembourg
- Das Motto der Luxemburger
- https://i.ytimg.com/vi/rlIFBAuRAfk/maxresdefault.jpg
Quellen
- Gesellschaft & Kultur https://luxembourg.public.lu/de/gesellschaft-und-kultur.html
- Geschichte Luxemburgs: https://luxembourg.public.lu/content/dam/luxembourg/publications/a-propos-de-l-histoire-du-luxembourg/a-propos-de-l-histoire-du-luxembourg-de.pdf
- Sprachsituation https://luxembourg.public.lu/content/dam/luxembourg/publications/a-propos-des-langues-au-luxembourg/a-propos-des-langues-de.pdf
- Tourismus in Luxemburg https://luxembourg.public.lu/de/tourismus/regionen.html
- Feste, Traditionen & Bräuche
- https://luxembourg.public.lu/content/dam/luxembourg/publications/a-propos-des-fetes-et-traditions-au-luxembourg/a-propos-des-fetes-et-traditions-au-luxembourg-de.pdf
- https://luxembourg.public.lu/de/gesellschaft-und-kultur/feste-und-traditionen.html
- Melusina (Legende) http://www.sagen.at/texte/sagen/luxemburg/melusina.html
- Nationalsymbole https://luxembourg.public.lu/content/dam/luxembourg/publications/a-propos-des-symboles-de-l-etat-et-de-la-nation/a-propos-des-symboles-de-l-etat-et-de-la-nation-fr.pdf
- Text des Liedes https://www.lieder.net/lieder/get_text.html?TextId=17136