Цикл уроков немецкого языка по теме "Молодежные субкультуры в Германии". 10–11-й класс

Разделы: Иностранные языки

Классы: 10, 11


Задачи уроков:

1. Образовательные:

  • Развитие навыков говорения с использованием текстов по актуальной молодежной тематике.
  • Развитие навыков различных видов чтения.
  • Формирование навыков работы с различными типами текстов.
  • Знакомство с молодежными субкультурами и жизнью немецкой молодежи в целом.

2. Воспитательные:

  • Сопоставление жизненных ценностей молодежи двух стран.
  • Воспитание толерантности.
  • Развитие навыков самостоятельной работы.

3. Развивающие:

Развитие аналитического мышления и творческого подхода к решению поставленной задачи.

Несколько аргументов в пользу выбранной тематики:

  • Молодежные субкультуры являются частью реальной жизни, частью окружающей действительности.
  • Некоторые школьники имеют личный опыт общения с представителями субкультур.
  • Обсуждая предложенные тексты, ученики смогут более определенно сформулировать для себя свою собственную точку зрения.
  • Учителю предоставляется возможность лучше понять и узнать своих учеников.

Работа с текстом проходит в 6 этапов.

  1. Введение в текст, в тему. Активизация имеющихся знаний.
  2. Снятие трудностей в понимании текста.
  3. Чтение текста, проверка общего понимания текста.
  4. Работа над содержанием текста.
  5. Углубление темы.
  6. Домашнее задание творческого характера.

Данные 6 этапов применимы и в работе над темой в целом.

Описание хода 8-10 уроков с ссылками на материалы в Интернете и предложение нескольких видов творческих заданий, развивающих навык говорения.

Einstieg in das Thema. 

1. Variante.

Der Lehrer bringt Fotos der Jugendlichen aus verschiedenen Jugendkulturen mit. In Plenumarbeit werden Assoziationen mit den Bildern gesammelt.

Fotos finden Sie auf www.jugedkulturen.de und www.jugendszenen.com

2. Variante.

An der Tafel stehen die Namen der Jugendkulturen, die in der Unterrichtsreihe besprochen werden. Es wird nach Assoziationen gefragt. Welche Jugendkultur ist gut bekannt, welche weniger gut? Warum so? Woher haben die Schüler ihr Wissen zu diesem Thema?

Beispiel für so ein Tafelbild.

  • Black Metal
  • Graffiti-Szene
  • Sportkletterer
  • Skater
  • Emo
  • Hip-Hop
  • Antifa
  • Gothic Rocker

3. Variante.

Den Schülern werden folgende Sätze vorgelesen. Die Wörter “zersplittert” und “ausgefasert” werden an die Tafel geschrieben, deren Bedeutung wird durch Synonyme oder Umschreibung geklärt.

Jugendforscher und Pädagogen können sich von der Jugend in Deutschland kein Gesamtbild mehr machen. Jugend heute – so das Fazit der Jugendforschung – ist nicht mehr auf einen Begriff zu bringen, sondern “zersplittert” und “ausgefasert”.

Die Schüler versuchen die Meinung der Sozialforscher aus ihrer eigenen Sicht zu erklären.

I. Vorentlastung.

Das Vorwissen der Schüler zum Thema haben wir aktualisiert, so geht es jetzt um die lexikalische Vorentlastung.

Folgende Wörter und Wendungen müssen durch Synonyme, Umschreibung bzw. Übersetzung eingeführt werden. Orientieren Sie sich dabei an den Sprachkenntnissen der Schüler.

  • Vielfältig
  • das Fazit
  • auffallen jm
  • die Szene-n
  • sampeln
  • die Patchwork-Lebenskonstellation
  • prägen Akk
  • einen prägenden Einfluss haben auf Akk
  • die Wertorientierungen, der Wert-e
  • die Teilhabe am Konsum
  • die Identitätsbildung Gen
  • beträchtlich, eine beträchtliche Kaufkraft
  • der Konsument-en
  • die Zielgruppe-n
  • die Clique-n, sich dem Stil der Clique angleichen (i, i)

II. Das Lesen des Textes.

Vor dem Lesen des Textes bekommen die Schüler folgende Aufgabe.

1. Lest den Text still, findet und markiert im Text 4-5 Begründungen für die Richtigkeit des Texttitels.

(z.B. Die Einstellungen und Lebensstile sind vielfältig)

III. Jugend in ihrer Vielfalt kaum noch überschaubar

Jugendforscher und Pädagogen können sich von der Jugend in Deutschland kein Gesamtbild mehr machen – zu vielfältig sind ihre Einstellungen und Lebensstile, zu bunt ist auch ihr Äußeres. Im Unterschied zu früheren Zeiten scheint die Jugend auch nicht mehr als eine autonome und abgeschlossene Lebensphase zu existieren. Jugend heute – so das Fazit der Jugendforschung – ist nicht mehr auf einen Begriff zu bringen, sondern “zersplittert” und “ausgefasert”.

Wer heute durch die Straßen beliebiger Regionen oder Großstädte geht, dabei in Kneipen und Discotheken, aber auch in Internet-Cafés und Sporthallen schaut, dem fallen etliche Gruppen junger Leute mit jeweils eigenen Stilformen auf. So erkennen wir etwa Hip Hopper, Computerfreaks und Funsportler. Wer genau hinschaut, wird aber auch feststellen, dass praktisch keine der alten Jugend(sub-)kulturen vollends von der Bildfläche verschwunden ist: etwa die Teddyboys und Rockabillys aus den 50er Jahren, die Skinheads, Rocker und Hippies aus den 60er Jahren, die Anarcho- und Post-Punks aus den 70er Jahren.Viele dieser Kulturen haben inzwischen Unterabteilungnen gebildet oder sich mit neuen jugendlichen Lebensstilen vermischt. Es ist für Jugendliche sogar möglich geworden, in mehreren Szenen gleichzeitig zu leben oder in rascher Folge die Lebensstile zu wechseln. Der Bielefelder Jugendforscher Wilfried Ferchhoff fasst dies so zusammen: “Die Jugendkulturen vermischen sich, man sampelt und remixt verschiedene Lebensstile zu einer Art Patchwork-Lebenskonstellation.”

Weder Elternhaus noch Schule haben auf die jugendlichen Lebensformen einen prägenden Einfluss. Was bestimmt dann noch die Entwicklung eines jungen Menschen? Die allgemeine Erkenntnis der Jugendforscher lautet: Neben der Peer-Group, also der Gruppe der Gleichaltrigen, ihren Normen und Wertorientierungen, spielen heute die Teilhabe am Konsum und die Nutzung der Medien für die Identitätsbildung junger Menschen eine entscheidende Rolle.

Die Teilhabe am Konsum

Jugendliche verfügen bereits über eine beträchtliche Kaufkraft und sind überdies die Konsumenten von morgen, das hat auch die Werbung längst erkannt und die Jugend zu ihrer wichtigsten Zielgruppe gemacht. So werden von den Jugendlichen teilweise sündhaft teure Markenartikel gekauft, besonders Kleidung und Schuhe, die sich dem Stil der Clique angleichen, aber auch Handys, die das Selbstbewusstsein stärken, und Computerspiele, die beim Onlinegaming noch mehr Spaß machen sollen.

IV. Die Arbeit am Textinhalt

  1. Ergänzt folgende Sätze.
    • Es war neu für mich, dass…
    • Ich habe schon gewusst, dass…/ welche…
    • Es ist offensichtlich, dass…
    • Es ist mir aufgefallen, dass…
  2. Findet sinnverwandte Ausdrücke bzw. Synonyme zu folgenden Wörtern und Wendungen. Greift zu einem einsprachigen Wörterbuch bzw. Lexikon.
    auffallen jm, die Szene-n, der Funsportler, die Identitätsbildung, prägen, vielfältig, remixen.
  3. Schreibt die Sätze aus dem Text mit gefundenen Synonymen neu.
  4. Schreibt 5-6 W-Fragen zum Textinhalt.
  5. Lasst eure Mitschüler die Fragen beantworten, ergänzt die Antworten falls notwendig.
  6. Gestaltet ein Interview mit einem Jugendforscher anhand des Textes.

V. Vertiefung der Problematik.

  1. Lest das Interview und sagt, welche der folgende Themen angesprochen werden?
    1. Politische Einstellung
    2. Teilhabe am Konsum
    3. Einfluss der Massenmedien
    4. Musiktrends
    5. Geschichte der Jugendkulturen
    6. Einzelne Jugendszenen
    7. Musikstile
  2. Welche der im Interview angesprochenen Themen stehen nicht in der Liste?

„Jugendkulturen wollen nicht so konsumieren wie der Rest der Welt“

Mode, Musik, Outfit, politische Einstellung: Was genau macht eigentlich Jugendkulturen aus? Wie werden sie gesehen und wie definieren sie sich selbst? Der Berliner Journalist Klaus Farin sammelt seit 1998 alles rund um das Thema Jugendkulturen und stellt es offen für jeden in seinem Archiv zur Verfügung. Im Interview mit Daniel Bax spricht er über Entwicklung und Wahrnehmung der Jugend in Deutschland von den 1950er-Jahren bis heute.

Herr Farin, wie würden Sie Jugendkultur definieren?

Früher war mit Jugend die Phase zwischen 13 und 18 Jahren, heute ist die zwischen 13 und 30 gemeint: Man ist nicht mehr Kind, aber auch noch kein autonomer Erwachsener. Der Kulturbegriff ist genauso unbestimmt. Wir meinen mit Jugendkultur Szenen, die sich freiwillig zusammen finden und sich eigene Regeln geben, um so die langweilige und biedere Erwachsenenwelt hinter sich lassen können.

Also Lifestyle-Gemeinschaften, die sich nach ihren Konsummustern unterscheiden?

Ja, nach Konsummustern, aber auch nach Mode, Outfit, Ritualen, Sprache und Musik. Alle Jugendkulturen sind im Grunde konsumorientiert. Aber sie wollen nicht so konsumieren wie der Rest der Welt, und oft geht es um den Konsum eigener, selbst gestalteter Produkte.

Die Konsumgesellschaft der 1950er-Jahre, als Jugendliche erstmals über ausreichend Freizeit und Geld verfügten, markiert daher den Beginn aller Jugendkultur?

Es gab natürlich Vorläufer wie die Wandervögel und die Swing Kids in Deutschland. Aber eine breite Jugendkultur gibt es erst seit den 1950ern, ja, ebenso wie eine eigene Jugendmode. Ab Mitte der 1950er-Jahre hatten die Jugendlichen zusammen über zwei Milliarden Mark auszugeben, und der Markt entdeckte den Teenager. Die 1970er-Jahre brachten dann noch einmal einen weiteren Schub, und die Jugendkultur differenzierte sich in einer Vielzahl von Subszenen aus.

Heißt das, Jugendkultur ist ohne Kommerz nicht zu denken?

Jugendliche finden Kommerz erst einmal gut. Ihre Musik kriegen sie schließlich nicht beim Jugendamt, sondern bei der Industrie.

Ist der Vorwurf der Kommerzialisierung also verfehlt?

Szene-Insider regen sich gerne über allzu platte Kommerzialisierung auf. Aber das setzt wieder einen neuen Schub an Kreativität frei: Dieses Do-it-yourself-Prinzip ist für alle Jugendkulturen wichtig, von Punk bis zu HipHop. Manche Szenen bauen ganz auf Konsum auf, so wie die Manga-Szene. Aber dann entwickelt sich oft ein eigener, kreativer Zugang. Wenn etwa ein japanischer Manga-Zeichner mal zur Signierstunde kommt, dann stehen da Hunderte von Kids in der Schlange, und viele haben ihre eigenen Bücher und Zeichnungen dabei: Sie zeigen ihm, was sie selbst gemacht haben.

Lassen sich Jugendszenen nach Musikstilen ordnen?

Ein großer Teil ja – nach Musik und Mode. Es gibt Ausnahmen wie die Computerszenen. Aber selbst Skateboarder hören fast immer die gleiche Musik, nämlich Crossover aus Rock und Rap. Auch da scheint die Musik identitätsstiftend zu sein.

Sind die Medien gegenüber proletarischen Jugendkulturen besonders kritisch?

Ich würde sogar sagen: verachtend. Was etwa über Fußballfans oder Heavy-Metal-Fans geschrieben wird, das ist oft sehr abschätzig. Beim HipHop dreht sich gerade der Wind, weil der Sexismus und der Machismo dort nicht mehr zu übersehen sind. Aber lange Zeit war Kritik tabu, weil HipHop in Deutschland über Jugendsozialarbeit und linke Projekte bekannt geworden ist und als Domäne der Migranten galt. Kritik daran galt als politisch unkorrekt.

Ist Jugendkultur per se politisch? Oder ist diese Vorstellung an eine bestimmte Ära gekoppelt?

Ich glaube, dass die Politisierung 1968 wesentlich geringer war als heute angenommen wird. Nur drei bis fünf Prozent der Studenten waren damals auf den Straßen demonstrieren, aber der Zeitgeist war links - nicht direkt politisch, aber rebellisch, aufrührerisch, sexualisiert, offen.
Der Höhepunkt der Politisierung wurde, glaube ich, erst in den frühen 1980er-Jahren erreicht, und in dieser Zeit war auch die Jugendkultur hochgradig politisch. Das hat sich in den 1990ern ziemlich aufgelöst. Heute würde kaum eine Jugendkultur von sich behaupten, sie wäre politisch. Im engeren Sinne sind die meisten Jugendlichen absolut apolitisch. Wenn man sich aber deren Einstellungen und Werte anschaut, dann stellt man eine hochgradige Politisierung fest. In vielen Studien wird immer wieder festgestellt, dass Jugendliche großen Wert auf Fair Play, Gewaltfreiheit und Antirassismus legen, heute stärker als früher. Das ist Teil der Alltagshaltung geworden.

Rechte Jugendszenen sind dann da die Ausnahme?

Ja und nein. Sich von Gewalttätern, offenem Nazismus und Antisemitismus abzugrenzen, fällt leicht. Rassismus dagegen wird oft gar nicht als eine so extreme Ideologie wahrgenommen. Über 90 Prozent der Jugendlichen wollen mit Rechten nichts zu tun haben. Was nicht heißt, dass nicht ein großer Teil - bis zu einem Drittel -nicht auch rassistisch denken kann.

Wenn man sich so umguckt, bekommt man den Eindruck, Jugendkulturen wären meist Jungskulturen.

Im Prinzip ja, aber es gibt auch Ausnahmen: In der Gothic-Szene etwa liegt der Anteil der weiblichen Anhänger bei 50 Prozent. Dann gibt’s noch die Manga-Szene, die von jungen Mädchen dominiert wird, und auch im Streetdance- und Cheerleader-Bereich entwickelt sich langsam so ein Selbstverständnis weiblicher Jugendkultur: Wir tanzen nicht nur für Jungs, wir machen das für uns selbst. Aber ein Großteil der Jugendkulturen ist männlich geprägt, weil Frauen noch immer mit viel restriktiveren Rollen und Normen zu kämpfen haben. Wenn ein Mädchen beschließt, Skinhead oder Punk zu werden, erfährt sie wesentlich mehr Druck als die Jungs. Insofern ist es auch ein Emanzipationsakt.

  1. Findet im Interview Synonyme zu folgenden Wörtern und Wendungen.
    • Das Aussehen
    • selbständiger Erwachsener
    • einen Anstoß geben
    • Mitglied einer Gemeischaft
    • Mach-das-selbst-Prinzip
    • sich auf etw. gründen
    • etw. muss beachtet werden
    • nicht länger bestehen
    • Gerechtigkeit
    • die meisten Vertreter sind Jungen
    • beschränkende Rolle
  2. Wie definiert Klas Farin den Begriff „Jugendkultur“?
  3. Lest den Text noch einmal und schreibt alle Merkmale einer Jugendkultur heraus.
  4. Fasst die Informationen über die Geschichte der Jugendkulturen zusammen.
  5. Seid ihr mit der Meinung einverstanden, dass Jugendkulturen meist
  6. ” Jungskulturen“ sind?
  7. Fasst den Inhalt des Interviews in monologischer Form zusammen.
  8. Schreibt einen Paralleltext (etwa 15 Sätze) über Jugendkulturen in Russland. Versucht dabei möglichst viele Wörter und Wendungen aus zwei Texten zu gebrauchen.
  9. Lest den Lückentext und setzt passende Wörter in die Lücken ein.

Eine Jugendsubkultur im weitesten Sinne gibt es in jeder neuen Generation, aber nicht jedes Mal wird die Gesamtkultur stilistisch stark von ihr…1…. . Der Begriff „Jugendkultur“ tauchte auch erstmals in einer Zeit der Zuspitzung einer bestimmten deutschen Jugendkultur auf, nämlich während der „Jugendbewegung“. Auf Grund der Komplexität der Vorgänge innerhalb einer Jugendbewegung und ihrer Interaktion mit bestehenden gesellschaftlichen, politischen aber auch ästhetischen ….2….. der Erwachsenenkultur, wird die Bedeutung und der Einfluss der Jugendkultur auf eine Gesellschaft oft kontrovers diskutiert.

Die Inhalte einer Jugendkultur stehen meistens dem Mainstream der …..3…. oder konkret ihrer Elterngeneration entgegen oder ironisiert diese.

Ausgangspunkt für eine Jugendkultur ist häufig eine Innovation im Bereich von Musik, Moden und Attitüden, mit welchen kleinere Gruppierungen von Jugendlichen zunächst ein innovatives Verhalten ….4….. , Nachahmer finden, dann alternative Handlungsweisen ausbilden und Werte aufstellen, im Extremfall eine eigene Weltanschauung entwickeln und aktiv weiter vermitteln. Die Akzeptanz innerhalb der jeweiligen ……5 …. entscheidet darüber, ob diese Subkultur zu einer richtigen Jugendkultur expandiert, nur als Subkultur bestehen bleibt bzw. in Vergessenheit gerät.

Verschiedene Jugendliche zeigen − je nach psychischer Disposition und sozialem Niveau − eine unterschiedlich stark ausgeprägte Neigung zu ihrer Jugendkultur.

Diese Vorgänge sind nur von Fall zu Fall zu erfassen und allgemein und umfassend nicht erklärbar. Zum einen liegen oft simple psychologische Motivationen wie die Steigerung der eigenen Attraktivität zum Zweck der beginnenden Partnersuche oder die Lösung vom Elternhaus, die Demonstration des „….. 6 …..“, vor. Zum anderen wirkt der Wunsch nach Teilnahme an kreativer Gestaltung der Gesellschaft, durchaus auch auf der Basis in der Kindheit vermittelter, auch ideologisierter Werte. Letzteres erweitert die Ursachen um soziologische Aspekte. Oft sucht man …..7 ….. für die Entstehung einer Jugendkultur auch in einer Orientierungsphase der Jugendlichen, in der bestehende Werte neu überprüft und beurteilt werden.

Größtenteils identifizieren sich Angehörige einer bestimmten Jugendkultur …8 … dieser über Gruppensymbole. Diese artikulieren sich in Jugendsprache, bestimmten teilweise hochdifferenzierten Moderichtungen in Hinsicht auf Musikstil oder Kleidung, Schmuck, Tätowierungen, eventuell im Konsum bestimmter Rauschmittel. Zumeist hat das Kultcharakter.

Beantwortet folgende Fragen zum Lückentext

  • Was sind die Ursachen für die Entstehung einer Jugendkultur?
  • Wozu dienen Gruppensymbole?
  • Welche Gruppensymbole haltet ihr für wichtig, welche spielen keine große Rolle?

VI. Weiterführende Aufgaben, Hausaufgabe

  1. Lest folgende Texte über einzelne Jugendkulturen und tragt die Informationen in folgende Tabelle ein.

Jugendszene

Outfit, Mode, Musik, Alter

Aktivitäten, Treffpunkte

Geschichte

Werte, Weltanschauung

Emos

Gothik

Skater

Emos

Emocore hören, Pony tragen, zweifeln: Die Emos sind die Jugendbewegung mit dem größten Zulauf. Das schützt sie nicht vor Anfeindungen. In Bremen ist man uneins, ob sie zudem durch Alkohol und Selbstverletzungen gefährdet sind

"Emo" steht für das Musikgenre "Emocore" oder "Emotional Hardcore", das in den 1990er Jahren aufkam. Vornehmlich in den USA spalteten sich Bands von der Hardcore- / Punk-Bewegung ab und versahen die Musik mit melodiöseren Elementen, die Texte handeln von persönlichen Themen wie Zweifeln oder Liebesleid. Heute sind es Gruppen wie "Funeral for a friend" oder "My Chemical Romance", die sich mit Liedern wie "Cemetery Drive" oder "Roses for the Dead" morbide geben.

Um die Musik hat sich eine Jugendszene entwickelt, die vor allem durch ihre Ästhetik auffällt und mittlerweile das Angebot der gängigen Modeketten prägt. Jungen wie Mädchen tragen meist enge Röhrenjeans, Kapuzenjacken mit Karos oder Pünktchen, Vans-Sneaker oder Chucks an den Füßen. Die Haarfarbe Schwarz dominiert, kombiniert mit lila, blauen oder grünen Strähnen. Emo-Markenzeichen ist der lange Pony, der bis in die Augen reicht. Die werden - teils auch bei den androgyn wirkenden Jungen - schwarz geschminkt. Die Szene greift Elemente von Bewegungen wie Punk, Gothic, Metal oder Rockabilly auf. Immer häufiger tauchen auch Elemente der Visual Kei-Szene auf, deren Wurzeln in japanischen Manga-Comics liegen. Nicht selten wird eine lolitahafte Schuluniform mit pinkem Mundschutz kombiniert.

Quelle: "Das Unglück der Emos eckt an" von Teresa Havlicek in der TAZ vom 30.07.2008

Gothik

Die Bezeichnung 'Gothic' klingt mittelalterlich, dunkel und mystisch, jedoch zugleich - aufgrund des Anglizismus - irgendwie 'modern'. Diese bereits in der Bezeichnung anklingenden Widersprüchlichkeiten sind kennzeichnend für die 'Gothic-Szene': Einerseits hängt sie einer längst vergangenen Zeit romantisierend nach und verleiht dem in ihrem Lebens- und Kleidungsstile deutlich Ausdruck. Andererseits pflegt sie durch ihren Fokus auf Ästhetik und Individualität eine ausgeprägt spätmoderne Existenzform. Zu den sozialstatistischen Fakten lässt sich Folgendes sagen: Die Größe der Szene ist schwierig abzuschätzen. Die durchschnittlichen Besucherzahlen des Wave-Gotik-Treffens, welches jährlich zu Pfingsten in Leipzig stattfindet, liegen bei etwa 20.000 Personen. Aber nicht jedes Szenemitglied fährt zu diesem Treffen. Und auch nicht jeder, der sich szenetypische Musik und Zeitschriften kauft, würde sich als szenezugehörig einstufen. Rutkowski schätzt die Größe der Szene auf 50.000-100.000 Personen. Aktuell kann die Gothic-Szene wieder einen starken Zulauf verzeichnen. Dies wird oftmals von 'Alteingesessenen' skeptisch beäugt. So genannte 'Pseudos' oder 'Fakes' (Leute, die Styling und Modetrends den Vorzug vor den eigentlichen Inhalten geben; siehe auch 'Strukturen') lehnt man kategorisch ab, und auch die seit Mitte der 90er Jahre laufende Kommerzialisierung der Szene wird kritisch hinterfragt.

Hinsichtlich der Altersstruktur wird deutlich, dass die Gothic-Szene schwerlich als reine Jugendkultur bezeichnet werden kann. Es finden sich hier Leute im Alter von 14 Jahren aufwärts ohne feste obere Altersgrenze. Viele gehen bereits einem geregelten Arbeitsleben nach und haben eigene Familien. So ist es auch keine Seltenheit auf entsprechenden Festivals (etwa dem Wave-Gothic-Treffen) ganze 'Gothic-Familien' anzutreffen.

Klar abzulehnen sind auch die, meist medial verbreiteten, Klischees über die Gothic-Szene. Die meisten Szenemitglieder gehen weder satanistischen Neigungen nach, noch schänden sie nachts Friedhöfe oder sind dauerhaft depressiv und selbstmordgefährdet. Die intensive Beschäftigung mit dem Tod verweist hier vielmehr auf eine Bewältigungsstrategie bzw. auf eine Art und Weise des Umgangs mit dem Thema Tod, die von gesellschaftlichen Konventionen abweicht. Auch rechtsradikalen Inhalten tritt man in der Szene entschieden entgegen, z.B. mit der Initiative 'Grufties gegen Rechts' (www.geister-bremen.de). Gewaltfreiheit, Toleranz und Friedfertigkeit sind zentrale Werte innerhalb der Szene. Die Schwarze Szene also auf oben genannte Klischees festzulegen, entspricht nicht der Realität.

Das zahlenmäßige Verhältnis der Geschlechter innerhalb der Szene ist, im Vergleich zu anderen Szenen, sehr ausgewogen.

Skater

Skaten ist eine hoch ausdifferenzierte, voraussetzungsvolle Sportart. Ziel ist die Beherrschung möglichst vieler und möglichst schwieriger Tricks an unterschiedlichsten 'Spots' im öffentlichen Raum bzw. in 'Skate-Hallen' oder 'Skate-Parks'. Skateboarding bedeutet jedoch für ‚echte’ Skater wesentlich mehr als ‚nur’ die Ausübung einer bestimmten Sportart: Für sie ist Skateboarding notwendig verknüpft mit einem bestimmten 'lifestyle', der alle Lebensbereiche kontaminiert. Somit bildet für Skater die Zugehörigkeit zur Szene ein wesentliches sinn- und identitätsstiftendes Element.

Die kulturelle Synthese aus Leistungsbereitschaft, Kreativitätsanspruch, dem Willen zur Aneignung urbaner Räume und der Adaption des ‚skatespezifischen’ Lebensstils macht dementsprechend den besonderen Reiz dieser Szene aus.

  1. Stellt mit Hilfe der Tabelle die drei Jugendszenen vor.
  2. Bildet Kleingruppen und bereitet Präsentationen über weitere Jugendszenen in Deutschland oder in Russland vor.
  3. Was bewegte die Jugend vor 100 oder 50 Jahren?
  4. Ausgangspunkte könnten sein:
  • Schmökern in alten Büchern (u.a. Liederbücher), Zeitungen, etc.
  • Betrachten von Jugendfotos aus alten Zeiten, von alten Filmen
  • Gespräche mit Zeitzeugen verschiedener Altersgruppen zu ihren Jugenderinnerungen

Folgende Fragen könnten die Erkundungen leiten:

  • Was war früher anders als heute? –
  • Haben sich die Ideale der Jugendbewegungen in unserem Jahrhundert verändert? –
  • Gibt es Merkmale, die für die Jugendgenerationen im Wandel der Zeiten generell zutreffen? –
  • Wodurch unterscheiden sich die einzelnen Jugendkulturen?

Hilfe für den Lehrer.

Interview mit Klaus Farin, Aufgabe 2.

  • Outfit / Das Aussehen
  • autonomer Erwachsener/ selbständiger Erwachsener
  • Einen Schub bringen/ einen Anstoß geben
  • Szene-Insider/ Mitglied einer Jugendgemeischaft
  • Do-it-yourself-Prinzip/ Mach-das-selbst-Prinzip
  • ganz auf Konsum aufbauen basieren/ sich auf etw. gründen
  • nicht mehr zu übersehen sein/ etw. muss beachtet werden
  • Das hat sich aufgelöst/ nicht länger bestehen
  • Fair Play/ Gerechtigkeit
  • ein Großteil der Jugendkulturen ist männlich geprägt/ die meisten Vertreter sind Jungen
  • restriktive Rolle/ beschränkende Rolle

Antworten zum Lückentext

  1. beeinflusst
  2. Elementen, Normen
  3. Erwachsenenwelt
  4. entwickeln
  5. Generation
  6. Erwachsenseins
  7. Ursachen
  8. mit

Weiterführende Links www.jugendkulturen.de www.jugenszenen.com www.goethe.de