Язык как феномен культуры отражает все процессы в развитии общества, которые представлены в аутентичных текстах газет и журналов. Тексты социально-политической направленности, используемые в обучении, представляют собой особую категорию текстового материала. С точки зрения содержания, они отражают современное состояние общества и побуждают к дискуссии по наиболее актуальным вопросам. Как средство обучения тексты социально-политической направленности включают в себя пласт лексики, владение которой позволяет участвовать в диалоге культур. Основными видами работ с такого рода текстами, вероятно, должны стать упражнения на расширение словарного запаса, на понимание прочитанного, а также на развитие устной и письменной иноязычной речи. Целью работы с текстами социально-политической направленности будут, таким образом, участие в дискуссии и выражение своего мнения по проблемам общества.
Ниже предлагаем вариант работы с текстом “Мигранты”, который посвящён проблемам переселенцев в Германии.
Unterrichtsentwurf zum Thema „Migranten“
LERNNIVEAU:
ZIELGRUPPE:
ARBEITSZEIT:B2
Jugendliche
zwei Einheiten je 45 Min.
ARBEITSBLATT „Migranten“
Aufgabe 1. Lesen Sie das folgende Sprichwort und erklaeren Sie seine Bedeutung. Gibt es in Ihrer Muttersprache auch aehnliche Sprichwoerter?
Fremd ist der Fremde nur in der Fremde
Wo kann man sich fremd fuehlen?
Wie erklaeren Sie die Begriffe „fremdes Land“ und „fremde Leute“?
Warum zieht man in ein anderes Land?
Wird dieses andere Land einem zur Heimat? Warum (nicht)?
Was soll man machen, damit ein fremdes Land nicht mehr so fremd wird?
Aufgabe 2. Machen Sie sich mit der Statistik vertraut. Welche Tendenz ist zu bemerken in Bezug auf die Zahl der Auslaender in Deutschland? Wie ist diese Tendenz, Ihrer Meinung nach, zu erklaeren?
(Statistisches Bundesamt in „Tatsachen ueber Deutschland“. Societaets-Verlag, Frankfurt am Main)
Aufgabe 3. Lesen Sie den Text und ueberpruefen Sie Ihre Vermutungen. Erklaeren Sie den Begriff „Migrant“ durch Synonyme und Beschreibungen, die im Text angegeben sind.
Mehr Migranten
In Deutschland leben so viele Menschen mit auslaendischen Wurzeln wie nie zuvor. Etwa jeder fuenfte Bundesbuerger hat einen sogenannten Migrationshintergrund, insgesamt mehr als 16 Millionen Menschen. Das geht aus am Mittwoch veroeffentlichten Zahlen des Mikrozensus 2009 hervor, der amtlichen repraesentativen Statistik ueber die deutsche Bevoelkerung und den Arbeitsmarkt. Ein Migrationshintergrund wird Menschen zugeschrieben, die seit 1950 nach Deutschland zugewandert sind sowie ihren Nachkommen. Beim juengsten Mikrozensus im Jahr 2005 waren es laut Angaben des Statistischen Bundesamts noch 715000 Menschen weniger. Der Zuwachs hat zwei Gruende: Die Zahl der Deutschen ohne auslaendische Wurzeln geht zurueck, die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund nimmt zu: Es ziehen Auslaender neu zu und Migranten bekommen mehr Kinder als alte Zuwanderer sterben.
Mehr als die Haelfte der Zugewanderten (8,5 Millionen) hat die deutsche Staatsbuergerschaft, etwa 800000 mehr als 2005. Ihre Herkunft verteilt sich groesstenteils auf wenige Regionen der Welt: die Tuerkei, die Nachfolgestaaten der Sowjetunion und Jugoslawiens, Polen und weitere Staaten in Europa. Insgesamt sind mehr als 70 Prozent der Zuwanderer aus europaeischen Laendern nach Deutschland gekommen.
Wie schon der nationale Bildungsbericht sowie der Integrationsbericht der Bundesregierung ergab die Auswertung des Statistischen Bundesamtes eklatante Unterschiede zwischen Menschen mit auslaendischen Wurzeln und dem Rest der Bevoelkerung: Es fehlt den Zuwanderern viel haeufiger ein allgemeiner Schulabschluss (14 Prozent im Vergleich zu 1,8 Prozent beim Rest der Bevoelkerung); ebenso ein beruflicher Abschluss (42,8 im Vergleich zu 19,2 Prozent); sie sind etwa doppelt so haeufig arbeitslos; ein Haushalt, dessen Hauptverdiener einen Migrationshintergrund hat, ist deutlich staerker von Armut bedroht.
Zudem liegt das Durchschnittsalter der Menschen mit Migrationshintergrund mit 34,7 Jahren deutlich niedriger als beim Rest der Bevoelkerung (45,6 Jahre). Ein grosser Teil der jungen Bundesbuerger ist somit mit schlechten Perspektiven ausgestattet. Erfolg in Schule und Berufsbildung haengt immer noch stark vom Elternhaus und der sozialen Schicht ab, aus der die Kinder kommen. Der im Juni vorgestellte Bildungsbericht von Bund und Laendern hatte ergeben, dass 30 Prozent der Migranten unter 30 Jahren keinen Berufsabschluss haben und sich auch nicht mehr in einer Bildungsmassnahme befinden – ein neuer Hoechststand. Schon als der Bildungsbericht vorgestellt wurde, fand die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Boehmer (CDU), dazu klare Worte: Die schlechten Zukunftschancen fuer Kinder mit Migrationshintergrund seien dramatisch.
(Von Karin Prummer, jetzt.de) |
Aufgabe 4. Machen Sie anhand des Textes Ihre Statistik: Ordnen Sie die Angaben zu.
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Aufgabe 5. Beantworten Sie die Fragen zum Text.
- Wie ist die zunehmende Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund zu erklaeren?
- Aus welchen Laendern kommen die Zugewanderten nach Deutschland?
- Warum macht sich die deutsche Regierung Sorgen um die Menschen mit auslaendischen Wurzeln?
- Wovon zeugt die Tatsache, dass das Durchschnittsalter der Menschen mit Migrationshintergrund mit 34,7 Jahren deutlich niedriger als beim Rest der Bevoelkerung ist?
- Welche Perspektiven hat die junge Generation und warum? Wovon haengt der Erfolg der Menschen und damit auch der ganzen Generation ab?
Aufgabe 6. Sprechen Sie ueber Migranten in Russland. Arbeiten Sie zu zweit und teilen Sie im Plenum Ihre Gedanken zu den folgenden Schwerpunkten mit:
Herkunft: …
Gruende: …
Unterschiede: …
Tendenzen: …
Perspektiven: …
Aufgabe 7. Nennen Sie Vorteile und Nachteile einer multikulturellen Gesellschaft. Fuellen Sie die Tabelle aus. Besprechen Sie Ihre Ergebnisse im Plenum.
Vorteile Nachteile Andere Kultur erleben koennen Missverstaendnisse haben … …
Aufgabe 8. Sie nehmen an einem Forum zum Thema „Migration“ teil und koennen das kuenftige Bild Russlands mitbestimmen. Russland nur fuer Russen oder Russland weltoffen? Diskutieren Sie in Ihrer Gruppe und sammeln Sie Argumente. Beachten Sie dabei die Diskussionsregeln.
Russland fuer Russen
oder
Russland weltoffen?
Regeln der Diskussion:
- Jeder soll an der Diskussion teilnehmen: seine Meinung sagen, auf die anderen Meinungen reagieren, Fragen stellen.
- Man soll seine Meinung kurz sagen und sich nicht wiederholen.
- Man soll Andere ausreden lassen und nur sprechen, wenn man vom Diskussionsleiter aufgerufen wird.
- Man muss gut zuhoeren, wenn Andere sprechen.
- Man kann sich einige Stichworte notieren, wenn man nicht gleich darankommt.
Aufgabe 9. Hausaufgabe.
Von der Bundesregierung wurde 2007 der Nationale Integrationsplan erarbeitet und vorgestellt. Es geht um die Massnahmen, die die Integration der Zuwanderer in alle Lebensbereiche foerdern.
- Gehen Sie auf die Webseite
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Publikation/IB/Anlagen/nationaler-integrationsplan,property=publicationFile.pdf
und lesen Sie den Inhalt (S. 4–5) und das Vorwort von der Bundeskanzlerin A. Merkel (S.7). - Bestimmen Sie, welche Lebensbereiche fuer die Integration der Zuwanderer besonders aktuell sind und welche Massnahmen die Bundesregierung fuer besonders wichtig haelt.
- Was wuerde, Ihrer Meinung nach, die Integration der Migranten ins gesellschaftliche Leben in Russland foerdern? Schreiben Sie 8-10 Massnahmen, die Sie fuer wichtig halten.
LOESUNGEN
Aufgabe 3.
Migranten
Menschen mit auslaendischen Wurzeln
Menschen, die seit 1950 nach Deutschland zugewandert sind sowie ihre Nachkommen
Menschen mit Migrationshintergrund
Zugewanderte
Aufgabe 4.
1 c
2 d
3 a
4 e
5 b
Aufgabe 5.
- Auslaender ziehen neu zu und Migranten bekommen mehr Kinder als alte Zuwanderer sterben.
- Sie kommen aus der Tuerkei, den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und Jugoslawiens, Polen und weiteren Staaten in Europa.
- Es fehlt den Zuwanderern viel haeufiger ein allgemeiner Schulabschluss, ein beruflicher Abschluss. Sie sind etwa doppelt so haeufig arbeitslos. Ein Haushalt, dessen Hauptverdiener einen Migrationshintergrund hat, ist deutlich staerker von Armut bedroht, darum macht sich die Bundesregierung Sorgen.
- Diese Tatsache zeugt davon, dass unter den Zuwanderern viele Jugendliche sind, groesstenteils die Nachkommen der ersten Migranten.
- Sie haben schlechte Zukunftschancen, denn der Erfolg des Menschen und damit auch der ganzen Generation haengt vom Elternhaus und der sozialen Schicht ab, aus der die Kinder kommen.
Aufgabe 7.
Moegliche Vorteile einer multikulturellen Gesellschaft:
- Andere Kultur erleben koennen
- Mehrsprachig wachsen
- Von einander lernen
- Seinen Horizontkreis erweitern
- Umgang mit verschiedenen Menschen lernen
Moegliche Nachteile:
- Missverstaendnisse haben
- Sich anpassen muessen
- Streitigkeiten haben
- Jemanden dulden muessen
- Seine eigene Identitaet verlieren
Aufgabe 9 (Teil 2).
Die wichtigsten Bereiche fuer die Integration sind Erziehung, sprachliche und kulturelle Bildung, Ausbildung, Arbeitsmarkt.
Die Massnahmen: Unterstuetzung von Sprachentwicklung, Sprachfoerderung und Sprachbildung; Verbesserung der Lebenssituation fuer Frauen und Maedchen; Verwirklichung der Gleichberechtigung; Integration durch Sport, Medien, Wissenschaft, buergerschaftliches Engagement.
ARBEITSVORSCHLAEGE (bzw. methodisch-didaktische Hinweise)
Aufgaben vor dem Text
Aufgabe 1. Lesen und Sprechen. (ca. 5-7 Min.)
Lesen Sie das folgende Sprichwort und erklaeren Sie seine Bedeutung. Gibt es in Ihrer Muttersprache auch aehnliche Sprichwoerter?
- Die Lernenden lesen gemeinsam die Aufgabenstellung und das Sprichwort.
- Mit dieser Aufgabe gibt der/die Lehrer/in den Lernenden Anstoss zum Reden. Die Lernenden aeussern sich zum Thema und nennen aehnliche Sprichwoerter in ihrer Muttersprache.
- Mit den hinlenkenden Fragen bringt der/die Lehrer/in den Lernenden auf das Problem der „Fremden“/ Auslaender/Migranten in einem Land.
Aufgabe 2. Lesen und Sprechen. (ca. 5 Min.)
Machen Sie sich mit der Statistik vertraut. Welche Tendenz ist zu bemerken in Bezug auf die Zahl der Auslaender in Deutschland? Wie ist diese Tendenz, Ihrer Meinung nach, zu erklaeren?
- Der/die Lehrer/in lenkt die Aufmerksamkeit der Lernenden auf die Tabelle mit der Statistik.
- Die Lernenden betrachten die Tabelle, beschreiben die Tendenz.
- Die Lernenden versuchen, die Tendenz zu erklaeren. Der/die Lehrer/in sammelt ihre Vermutungen.
Aufgaben zum Text
Aufgabe 3. Lesen, globales Verstehen, Recherche. (ca. 12-13 Min.)
Lesen Sie den Text und ueberpruefen Sie Ihre Vermutungen. Erklaeren Sie den Begriff „Migrant“ durch Synonyme und Beschreibungen, die im Text angegeben sind.
- Die Lernenden lesen selbststaendig den Text und ueberpruefen, ob ihre Vermutungen richtig waren (Aufgabe 2).
- Die Lernenden suchen Synonyme und Beschreibungen zum Wort „Migrant“.
- Der/die Lehrer/in sammelt die Antworten und bespricht sie mit der Gruppe, wenn noetig.
Aufgabe 4. Selektives Lesen, Recherche. (ca. 4-5 Min.)
Machen Sie anhand des Textes Ihre Statistik: Ordnen Sie die Angaben zu.
- Die Lernenden suchen im Text noetige Informationen und ordnen die Angaben zu.
- Im Plenum werden die Antworten geprueft.
Aufgabe 5. Detailliertes Leseverstehen und Sprechen. (ca. 7–8 Min.)
Beantworten Sie die Fragen zum Text.
- Die Aufgabenstellung wird gemeinsam gelesen.
- Die Lernenden arbeiten selbststaendig, beantworten die Fragen.
- Die Ergebnisse werden im Plenum besprochen.
Aufgaben nach dem Text
Aufgabe 6. Sprechen. (ca. 14–15 Min.)
Sprechen Sie ueber Migranten in Russland. Arbeiten Sie zu zweit und teilen Sie im Plenum Ihre Gedanken zu den folgenden Schwerpunkten mit: Herkunft, Gruende, Unterschiede, Tendenzen, Perspektive.
- Die Aufgabenstellung wird gemeinsam gelesen.
- Der/die Lehrer/in fordert die Lernenden auf, Paare zu bilden und zu den angegebenen Schwerpunkten Notizen zu machen.
- Im Plenum werden die Ergebnisse besprochen.
Aufgabe 7. Schreiben und Sprechen. (ca. 9–10 Min.)
Nennen Sie Vorteile und Nachteile einer multikulturellen Gesellschaft. Fuellen Sie die Tabelle aus. Besprechen Sie Ihre Ergebnisse im Plenum.
- Die Aufgabenstellung wird gemeinsam gelesen.
- Die Lernenden schreiben Vor– und Nachteile einer multikulturellen Gesellschaft in die Tabelle auf.
- Im Plenum werden die Ergebnisse besprochen.
Aufgabe 8. Sprechen: Diskussion. (ca. 23–25 Min.)
Sie nehmen an einem Forum zum Thema „Migration“ teil und koennen das kuenftige Bild Russlands mitbestimmen. Russland nur fuer Russen oder Russland weltoffen? Diskutieren Sie in Ihrer Gruppe und sammeln Sie Argumente. Beachten Sie dabei die Diskussionsregeln.
- Der/die Lehrer/in lenkt die Aufmerksamkeit der Lernenden auf die Situation und das Diskussionsthema.
- Die Regeln der Diskussion werden gemeinsam gelesen.
- Die Lernenden werden aufgefordert, waehrend der Diskussion Ihre Meinung zu aeussern, auf die Worte der Partner zu reagieren, etwas zu verneinen, nachzufragen usw.
- Ein/e Diskussionsleiter/in wird aus der Gruppe gewaehlt. Wenn die Sprachleistungen der Lernenden ziemlich schwach sind, kann auch der/die Lehrer/in diese Rolle uebernehmen.
- Die Lernenden sprechen zum Diskussionsthema, reagieren auf die Antworten der Mitschueler, stellen Fragen aneinander.
- Nach der Diskussion werden die Sprachfehler korrigiert.
Aufgabe 9. Internet-Recherche, Lesen, Schreiben. Hausaufgabeerklaerung. (ca. 3–4 Min.)
Hausaufgabe.
- Die Aufgabenstellung wird gemeinsam gelesen.
- Die Aktivitaeten fuer die Hausaufgabe werden besprochen (im Internet recherchieren, Informationen lesen, schriftlich auf die Frage antworten).